Braunbär Bär in Bayern hinterlässt wieder Spuren – neue Einschätzung zur Gefahr

Ein Bär schaut in die Kamera
Ein Braunbär. Der Bär, der gerade durch das südliche Bayern streift wurde noch von keinem Menschen gesehen. Allerdings hat er schon Schafe gerissen.
© Imagebroker / Imago Images
Ein Bär ist in Bayern unterwegs. Jetzt wurden erneut Spuren des Tiers gefunden, das bereits Schafe gerissen hat. Die Behörden geben eine Einschätzung zu möglichen Gefahren.

Der Braunbär, der seit einiger Zeit in Bayern im Grenzgebiet zu Österreich unterwegs ist, hat sich erneut mit Tatzenspuren verewigt. Zwischen den Landkreisen Rosenheim und Miesbach seien jetzt wieder Trittsiegel eines Bären im Schnee dokumentiert worden, teilte das Bayerische Landesamt für Umwelt am Freitag mit. Näheres zu dem Individuum können die Behörden noch immer nicht sagen – vermutet wird aber schon länger, dass es sich um ein junges Männchen handeln könnte, das auf Wanderschaft und auf der Suche nach einem Weibchen ist.

Nutztierhalter sind in der Region alarmiert, auch, nachdem in dieser Woche Schafe gerissen wurden. Als Übeltäter gilt nach ersten Untersuchungen der Bär.

Doch wie gefährlich ist das Tier für Menschen? Nach derzeitigem Stand soll von ihm kein Risiko ausgehen, wie das Landesamt auf seiner Website schreibt. Allerdings sollten Wanderer und Skitourengeher vorsichtig und aufmerksam sein und die Verhaltensregeln im Umgang mit Wildtieren beachten.

Der Bär streift bisher ungesehen durch die Region um Rosenheim und Miesbach

Bisher habe es keine Begegnungen zwischen Menschen und dem dort umherstreifenden Raubtier gegeben. "Der Bär verhält sich nach den bisherigen Erkenntnissen dem Menschen gegenüber unauffällig", schreiben die Wildtier-Experten.

Für Nutztierhalter sieht die Sache allerdings anders aus. Sie wurden durch die Behörde informiert und sollen ihre Tiere möglichst nachts in die Ställe holen und ihre Herden schützen. Die Behörden könnten dabei auch mit Zaunmaterial unterstützen, heißt es in einer Mitteilung des Landesamtes.

Tödliche Attacke auf einen Jogger in Italien

Die Debatte um Bären und die Gefahren, die von den imposanten Tieren ausgehen, entbrannte jüngst auch, weil im Trentino, Im Norden Italiens, ein Jogger durch eine Braunbärin getötet wurde. Das Tier konnte inzwischen eingefangen werden.

Braunbären kommen im südlichen Europa hauptsächlich in Rumänien und in Teilen Italiens und Sloweniens vor. Nach Recherchen der Deutschen Presse-Agentur lebt im Karpatenland in Rumänien die dort größte Population. Demnach sollen es 7500 bis 8000 Tiere sein. Im Trentino, wo es jüngst zu dem tödlichen Angriff kam, wird die Zahl der wildlebenden Bären demnach auf etwa 100 geschätzt, mit wachsender Tendenz. Die Zahl der Bären in den übrigen alpinen Regionen sollen kleiner sein.

Dass Bären sich dauerhaft in Deutschland ansiedeln, halten Experten Berichten zufolge aktuell für recht unwahrscheinlich. Es kommt allerdings immer wieder vor, dass sich Jungbären nach Bayern wagen – wie im jetzt aktuellen Fall bei Rosenheim und Miesbach

Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt / mit Material von dpa

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos