Beim Herabstürzen einer Felswand auf Boote mit Touristen auf einem See im Südosten Brasiliens sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. 20 Personen galten noch als vermisst, wie brasilianische Medien unter Berufung auf die Feuerwehr des Bundesstaates Minas Gerais am Samstagabend (Ortszeit) berichteten. Zuerst hatten die Behörden sechs Tote gemeldet.
Zuvor hatte es geheißen, mindestens 32 Personen seien auch verletzt worden, von denen viele bis zum Abend wieder aus verschiedenen Krankenhäusern entlassen wurden. Die Suche nach Vermissten sollte aus Sicherheitsgründen in der Nacht unterbrochen und am nächsten Tag fortgesetzt werden.
Videos zeigen dramatisches Geschehen
Ein Video zeigte den Moment, in dem sich ein großer Teil eines Felsen löste und auf die davor auf dem Lago de Furnas in Capitólio treibenden Touristen-Boote kippte. Nach Angaben der Feuerwehr wurden drei Boote getroffen und gingen unter. Passagiere auf anderen Booten gerieten in Panik. Weitere Videos zeigten, wie Menschen kurz vor dem Unglück andere vor herunterfallenden Steinen warnten und die Insassen der Boote aufforderten, sich von der Felswand zu entfernen.
Demnach wurden Taucher zu dem rund 400 Kilometer nördlich der Millionen-Metropole São Paulo gelegenen See geschickt, dessen Canyons ein beliebtes Ausflugsziel in der Region sind. Der großflächige Furnas-See ist auch als "Meer von Minas" bekannt. Er gilt wegen seines grün leuchtenden Wassers und seiner spektakulären Felswände als Touristenmagnet.
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Regenfälle begünstigten offenbar Felssturz in Brasilien
"Wir erleben in unserem Bundesstaat heute eine Tragödie, ausgelöst von den schweren Regenfällen, durch die sich eine Felswand am Furnas- See in Capitólio löste", schrieb der Gouverneur von Minas Gerais, Romeu Zema, auf Twitter. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro lobte die Arbeit der Einsatzkräfte, insbesondere der Marinetruppe, auf Twitter. Diese hätte sofort reagiert und Menschenleben gerettet.
In dem Bundesstaat hatte es zuletzt wie im angrenzenden Bahia teilweise heftig geregnet. Die intensiven Regenfälle begünstigten nach Angaben der Feuerwehr das Unglück. Die brasilianische Marine, die sich auch an der Rettungsaktion beteiligte, kündigte an, eine Untersuchung einzuleiten, um die Ursachen für das Unglück zu ermitteln.