Um kurz vor 16 Uhr ging nichts mehr. Ein Defekt hat am Montagnachmittag dafür gesorgt, dass das Fahrgeschäft "Jekyll and Hyde" auf dem Volksfest Hamburger Dom stehen blieb. Sechs Fahrgäste hingen in rund 15 Meter in ihren Gondeln fest, teils in schräger Position mit den Oberkörper nach unten.
Unter den Augen von Hunderten Schaulustigen rückte die Hamburger Feuerwehr mit einer Drehleiter und 22 Einsatzkräften zum Heiligengeistfeld an. Höhenretter befreiten die Fahrgäste nach rund zwei Arbeit aus dem Fahrgeschäft, nahmen sie nach und nach an Bord ihres Drehleiterkorbes.
Besucher des Hamburger Doms applaudieren nach Rettung
"Wir haben Glück gehabt, dass wir schönes Wetter hatten und kein Eisregen herüber wehte", sagte Feuerwehrmann Olaf Rogge zur RTL. "Allen Leuten, die wir gerettet haben, ging es gut, teilweise waren die Beine ein bisschen weich, speziell bei den Leuten auf der rechten Seite, weil sie ja kopfüber gehangen haben."
Einst amüsierten sich hier Tausende von Besuchern. Jetzt herrscht Totenstille

Im August 2005 hatte der Hurrikan "Katrina" den erst wenige Jahre zuvor eröffneten Spaßpark im US-Bundesstaat Louisiana zerstört. Zehn Jahre später fotografierte Seph Lawless dieses Karussell.
Andere Dom-Besucher applaudierten nach der Rettungsaktion, Schausteller versorgten die Geretteten mit Essen und Getränken. Ins Krankenhaus musste niemand.
Das Fahrgeschäft "Jekyll and Hyde" ist ein sogenannter Propeller. Dabei dreht sich ein langer Arm um eine horizontale Achse. Nach Betreiberangaben kreisen die Gondeln mit bis zu 130 Stundenkilometer und in bis zu 42 Metern Höhe. Es verfügt demnach über eine "Notstrombatterie zum Bergen der Fahrgäste bei Stromausfall".
Grund für Zwischenfall in Fahrgeschäft unklar
Ob sie versagt hat, ist noch unklar. Zur Ursache für den Zwischenfall gab es abweichende Angaben. Während die Polizei laut Nachrichtenagentur DPA von einem Stromausfall sprach, nannte die Feuerwehr allgemein einen möglichen technischen Defekt. Laut Betreiber war möglicherweise ein Getriebeschaden der Grund. Andere Fahrgeschäfte des Hamburger Doms waren von dem Vorfall nicht betroffen.
Quellen: RTL, Schaustellerbetrieb Bethel Thelen jr., Nachrichtenagentur DPA