Kriminalität Massive Cyberattacke gegen Internationales Rotes Kreuz – Sorge um schutzbedürftige Menschen

Internationales Rotes Kreuz: der Hauptsitz in Genf
Internationales Rotes Kreuz: der Hauptsitz in Genf
© Tony Marshall / Picture Alliance
Das Internationale Rote Kreuz ist Opfer einer Cyberattacke geworden. Hacker haben die Daten von "höchst schutzbedürftigen" Menschen erbeutet. Verantwortliche reagieren mit Ratlosigkeit – und Sorge.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist Ziel einer schweren Cyberattacke geworden. Die Organisation mit Sitz in Genf ist weltweit aktiv und leistet Menschen Hilfe, die von Konflikten und bewaffneter Gewalt betroffen sind. Hacker erbeuteten bei der Cyberattacke am Mittwoch die Daten von über 515.000 Menschen, wie das IKRK mitteilte.

Diese Daten von rund 60 nationalen Dienststellen des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes weltweit beinhalteten Angaben von "höchst schutzbedürftigen" Menschen. Unter anderem gehe es dabei um Vermisste, Inhaftierte oder Menschen, die durch Konflikte, Migration oder Katastrophen von ihren Familien getrennt wurden.

Internationales Rotes Kreuz in Sorge wegen sensibler Daten

Das IKRK äußerte sich besorgt, dass diese Daten an die Öffentlichkeit gelangen oder missbraucht werden könnten. Dies mache die Pein und das Leid der Familien noch unerträglicher und stelle für die schutzbedürftigen Menschen ein noch größeres Risiko dar. "Wir sind entsetzt und ratlos, dass diese humanitäre Information angegriffen und kompromittiert wurde."

Vorerst habe das IKRK keine Hinweise auf die Hacker oder die Hintergründe der Cyberattacke. IKRK-Generaldirektor Robert Mardini appellierte an die Hacker, die Daten nicht weiterzugeben. "Bitte tun Sie das richtige. Teilen, verkaufen, streuen oder verwenden Sie diese Daten nicht."

dpa
key

PRODUKTE & TIPPS