Über 500 Pressemitteilungen hat das Statistische Bundesamt im Jahr 2018 veröffentlicht. Sie verraten viel über Deutschland. Noch immer klafft ein massiver Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern. Zugleich wollen immer mehr junge Menschen studieren. Zum Jahreswechsel die interessantesten Zahlen-Meldungen aus jedem Monat im Überblick.
Januar: 42 Prozent aller deutschen Unternehmen mit Zugang zum Internet und mindestens 10 Beschäftigten verfügten im Jahr 2017 über einen schnellen Internetanschluss. Deutschland lag damit im europäischen Mittelfeld und knapp über dem Durchschnitt aller 28 EU-Mitgliedstaaten (40 Prozent).
Februar: Im Jahr 2017 übernachtetet 459,6 Millionen Gäste in deutschen Hotels und Jugendherbergen. Im Vergleich zum Jahr 2016 bedeutet das ein Plus von drei Prozent. Damit stiegen die Übernachtungszahlen zum achten Mal in Folge und erreichten einen neuen Rekordwert.
März: Der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern bleibt unverändert bei 21 Prozent. Demnach verdienten Frauen mit einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 16,59 Euro 21 Prozent weniger als Männer (21 Euro).
April: Fahrgäste nutzten im Jahr 2017 in Deutschland den Liniennah- und -fernverkehr mit Bussen und Bahnen erstmals über 11,5 Milliarden Mal. Das entspricht einem Anstieg um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Durchschnittlich wurden im Jahr 2017 pro Tag 31,5 Millionen Fahrgäste im Linienverkehr befördert. Die stärkere Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel wurde durch die jeweils gestiegene Zahl der Einwohner, Erwerbstätigen, Schüler sowie Studierenden begünstigt.
Mai: Im Jahr 2017 wurden in Deutschland 284.800 Wohnungen fertig gestellt. Eine höhere Zahl an fertig gestellten Wohnungen hatte es zuletzt 2002 gegeben. Trotz des Rückgangs der Baugenehmigungen im Jahr 2017 um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr war die Zahl der genehmigten Wohnungen mit 347.900 Wohnungen weiterhin deutlich höher als die Zahl der Fertigstellungen. Wenn auch verlangsamt, setzte sich der seit 2008 anhaltende Anstieg des Bauüberhangs im Jahr 2017 weiter fort und erreichte mit 653.300 den höchsten Wert seit 1999 (679.200).
Juni: Im April 2017 wurden in Deutschland knapp 1,4 Millionen Jobs mit dem gesetzlichen Mindestlohn von 8,84 Euro brutto je Arbeitsstunde bezahlt. Der Mindestlohn betraf in Ostdeutschland insgesamt 0,3 Millionen Jobs. Das entsprach 6 Prozent aller ostdeutschen Beschäftigungsverhältnisse. In Westdeutschland wurden 3 Prozent der Jobs mit dem Mindestlohn vergütet (1,1 Millionen).
Juli: Im Jahr 2017 wurden in Deutschland 153.500 Ehen geschieden. Im Durchschnitt blickten die Paare auf 15 Jahre Ehedauer zurück. Niedriger war die Anzahl der Scheidungen zuletzt im Jahr 1992 gewesen. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Scheidungen im Jahr 2017 um 5,5 Prozent zurückgegangen. Einen stärkeren prozentualen Rückgang hatte es nach der deutschen Einheit nur 2005 gegeben.
August: 27 Prozent der alleinerziehenden Mütter mit mindestens einem minderjährigen Kind waren 2017 ohne eine Beschäftigung. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) dieser nicht-erwerbstätigen alleinerziehenden Mütter war allerdings an der Aufnahme einer Arbeit interessiert. Familiäre oder persönliche Gründe wurden von ihnen am häufigsten als Hinderungsgrund angegeben.
September: Im Jahr 2017 starben 3.180 Menschen bei Verkehrsunfällen in Deutschland. Dies war der niedrigste Stand seit mehr als 60 Jahren. Das waren aber immer noch im Durchschnitt etwa 9 Menschen pro Tag.
Oktober: Immer mehr ältere Menschen gehen online. Im ersten Quartal 2017 waren in Deutschland 50 Prozent der Personen ab 65 Jahren im Internet unterwegs. Der Anteil der Internetnutzer in der Generation 65 plus ist damit kontinuierlich gestiegen (2007: 19 Prozent; 2012: 32 Prozent).
November: Im Wintersemester 2018/2019 sind so viele Studenten wie noch nie an den deutschen Hochschulen eingeschrieben. Nach im November 2018 veröffentlichten ersten vorläufigen Ergebnissen waren 2.867.500 Studenten im aktuellen Wintersemester an einer deutschen Hochschule immatrikuliert. Damit erhöhte sich die Zahl der Studierenden im Vergleich zum Wintersemester 2017/2018 um 22.600.
Dezember: Im Jahr 2018 nutzt im Bereich des verarbeitenden Gewerbes nahezu jedes sechste Unternehmen (16 Prozent) in Deutschland mit mindestens 10 Beschäftigten Industrie- oder Serviceroboter. Große Industrieunternehmen setzen dabei häufiger Roboter ein als kleinere Unternehmen. Bei Großunternehmen mit mindestens 250 Beschäftigten liegt der Anteil bei 53 Prozent. Kleine Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten verwenden Robotertechnologie mit einem Anteil von 10 Prozent deutlich seltener.
