In Italien wird gegen einen Arzt ermittelt, der Gerätschaften seines Krankenhauses zweckentfremdet hat – um seiner Katze zu helfen. Über den Fall berichtete die Italien-Korrsespondentin des britischen "Guardian" am Donnerstag.
Der Leiter der Radiologieabteilung einer Klinik im norditalienischen Aoste hatte demnach an seiner Katzendame Athena eine Computertomografie durchgeführt und sie in einem für Menschen vorgesehenen Behandlungszimmer anschließend operiert.
Katze nach Sturz in italienischem Krankenhaus operiert
"Sie schwebte zwischen Leben und Tod", wird der Mediziner zitiert. "Ich wusste, dass ich sie nur durch ein schnelles Eingreifen retten konnte." Zudem habe er die Geräte des Krankenhauses nach Dienstschluss genutzt, menschliche Patienten hätten keine Nachteile gehabt.
Fünf Irrtümer über Katzen
Vorausgegangen war den Berichten zufolge ein Sturz der Katze von einem sechs Stockwerke hohen Haus. Sie soll danach ein Lungenproblem gehabt haben. Der Arzt bedauerte, gegen Vorschriften verstoßen zu haben, und kündigte an, möglicherweise entstandene Kosten für seinen Arbeitgeber übernehmen zu wollen. Sein Vorgehen verteidigte er aber grundsätzlich. "Arzt zu sein bedeutet, eine Mission zu erfüllen", sagte er. "Wenn meine Katze gestorben wäre, hätte ich mir das nie verzeihen können, vor allem, weil meine Kinder sie vergöttern."
Dennoch übergab die örtliche Gesundheitsbehörde den Fall an die Staatsanwaltschaft. Athenas Lebensretter muss nun mit einer Anklage wegen Verschwendung öffentlicher Gelder und Verweigerung lebenswichtiger Leistungen für Patienten rechnen.
