In der vergangenen Woche wütete im US-Bundesstaat Kentucky ein schwerer Tornado, Dutzende Menschen kamen dabei ums Leben. Es handele sich um "die schlimmsten Tornadoschäden, die man sich vorstellen kann", berichtete Gouverneur Andy Beshear. Doch inmitten der Tragödie gibt es auch Geschichten von kaum für möglich gehaltenen Rettungen.
Fast wie ein Wunder mutet es an, dass zwei Babys den Tornado überlebt haben. Ihre Großmutter erzählte dem US-Sender WFIE-TV, dass sie die Kinder – 15 Monate und drei Monate alt – in eine Badewanne gelegt hatte, um sie vor dem Sturm zu schützen. Als der Tornado über ihr Haus hinwegfegte, riss er die Wanne aus der Verankerung und trug sie davon.
Babys wurden unter der Badewanne gefunden
Von den Kindern fehlte zunächst jede Spur. "Ich habe überall gesucht, um zu sehen, wo die Badewanne sein könnte. Ich hatte keine Ahnung, wo die Babys waren. Alles, was ich sagen konnte, war: 'Gott, bring mir die Kinder sicher zurück'", schilderte die Großmutter dem Fernsehsender die Situation. Ihr eigenes Haus machte der Tornado quasi dem Erdboden gleich.
Doch die materiellen Schäden spielten im Nachhinein kaum noch eine Rolle: Die beiden Kinder konnten tatsächlich gerettet werden. Die Großmutter und andere Helfer fanden die umgekippte Badewanne schließlich draußen. Zwei Männer hoben die Wanne an, zwei weitere zogen die Kinder hervor. Wenig später brachte der Sheriff die Babys wohlbehalten zu ihrer Großmutter zurück.
"Eine der schlimmsten Tornado-Serien in unserer Geschichte": Bilder der Verwüstung
Biden verspricht Kentucky umfangreiche Hilfe
Nach Angaben des Sheriffs hat die Großmutter selbst einen großen Teil dazu beigetragen, dass beide Kinder den Tornado weitestgehend unbeschadet überstanden haben. Sie hatte die Kleinen fest in Decken eingewickelt, das habe "den entscheidenden Unterschied" ausgemacht.
Der Wiederaufbau nach den Tornado-Schäden wird laut Gouverneur Beshear Jahre dauern. "Es wird Kummer geben. Es wird aufgeräumt werden. Aber dann werden wir dafür sorgen, dass jeder wieder auf die Beine kommt." US-Präsident Joe Biden besuchte das Gebiet am Mittwoch und sprach den Anwohnern Mut zu: "Sie werden sich erholen und Sie werden wieder aufbauen." Außerdem versprach er umfassende finanzielle Hilfen der Regierung.
