Bis zu 49 Grad in Mexiko Hunderte sterben bei extremer Hitzewelle – und dem Land droht bereits die nächste Katastrophe

Ein Mann kühlt sich während der Hitzewelle in Mexiko mit Wasser aus einem Brunnen ab
Ein Mann kühlt sich während der Hitzewelle in Guadalajara, Mexiko, mit Wasser aus einem Brunnen ab.
© Ulises Ruiz / AFP
News im Video: Hunderte sterben bei Hitzewelle in Mexiko – und dem Land droht die nächste Katastrophe.




Klima-Extrem in Mexiko. Mindestens 100 Menschen sind laut Behördenangaben in den letzten zwei Wochen in dem Land an extremer Hitze gestorben. Die Temperaturen seien in Teilen des Landes auf fast 50 Grad Celsius geklettert, sagte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in einem Bericht. Fast alle Todesfälle seien auf einen Hitzschlag zurückgeführt worden, eine Handvoll auf Dehydrierung. Ein Arbeiter beschreibt seine Situation: "Ich bin auf dem Bau tätig und es ist wirklich schlimm. Wir versuchen viel Wasser zu trinken und ruhen uns 15 Minuten aus, dann gehen wir wieder an die Arbeit. Und das machen wir jede Stunde." Betroffen ist laut den Behörden vor allem der nördliche Bundesstaat Nuevo Leon an der Grenze zu Texas. Veronica Oropeza, Notfallzentrum Chihuahua: "Es gibt eine ziemlich intensive Hitzewelle, mit Temperaturen, die höher als normal sind, höher als die der letzten Jahre. Die Hitze führt zu Veränderungen in unserem Organismus. Kritische ist vor allem der Zeitraum zwischen 10 und 16 Uhr, wenn die Hitze am intensivsten ist. Das kann bei vielen Menschen unter anderem zu Dehydrierung führen." Zwar sinken die Temperaturen wieder leicht. Aber trotzdem herrschen in einigen Städten im Norden des Landes anhaltend Temperaturen von etwa 49 Grad Celsius und lassen damit die Einwohner weiter leiden.
Mindestens 100 Menschen sind in den letzten zwei Wochen in Mexiko an extremer Hitze gestorben. Betroffen ist laut den Behörden vor allem der nördliche Bundesstaat Nuevo Leon an der Grenze zu Texas. Für den Westen des Landes wurde zudem eine Hurrikanwarnung herausgegeben.

Wegen extremer Hitze sind in Mexiko zwischen dem 12. und dem 25. Juni 104 Menschen gestorben. Die Hitzewelle traf vor allem den Norden des Landes und die Hauptstadt Mexiko-Stadt mit ihren neun Millionen Menschen, wie die Regierung mitteilte. Häufigste Todesursachen waren demnach Hitzschläge und Dehydrierung. Die höchste Opferzahl gab es mit 64 Toten im nordöstlichen Bundesstaat Nuevo León, gefolgt vom angrenzenden Tamaulipas an der Grenze zum US-Bundesstaat Texas, wie aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums hervorging, der AFP am Donnerstag vorlag.

Eine Rekordtemperatur von 49 Grad wurde demnach diese Woche im Bundesstaat Sonora im Nordwesten des Landes gemessen. Normalerweise bewegen sich die Temperaturen im Sommer zwischen 30 und 45 Grad. Eine neue Hitzewelle könnte das Land mit insgesamt 127 Millionen Menschen bereits ab dem 1. Juli treffen.

Hurrikanwarnung für den Westen Mexikos

Für den Westen Mexikos haben Meteorologen eine Hurrikanwarnung herausgegeben. Der Tropensturm "Beatriz" werde schnell an Kraft gewinnen und voraussichtlich am Freitag vor Mexikos Pazifikküste Hurrikanstärke erreichen, teilte das US-Hurrikanzentrum (NHC) am Donnerstag (Ortszeit) mit. "Beatriz" sorgte bereits für Regen, heftige Winde und hohe Wellen in Südmexiko.

Rund 170 Kilometer südwestlich von Punta Maldonado im südlichen Bundesstaat Guerrero erreichte der Sturm am Donnerstagnachmittag anhaltende Windgeschwindigkeiten von bis zu 65 Kilometern pro Stunde. Ein tropischer Wirbelsturm gilt ab Windgeschwindigkeiten von 119 Stundenkilometern als Hurrikan. Die Hurrikanwarnung gelte für einen Küstenabschnitt zwischen Zihuatanejo in Guerrero und Playa Pérula im westlichen Bundesstaat Jalisco, teilte das NHC mit. In der Region befinden sich auch Touristenziele wie Ixtapa, Careyes und Manzanillo.

Wirbelsturm-Saison beginnt im Pazifik Mitte Mai

"Beatriz" bewegte sich zunächst parallel zur Küste in Richtung Nordwesten. Ein direktes Erreichen des Festlandes sei allerdings nicht auszuschließen, sagte die Koordinatorin des nationalen Wetterdienstes, Alejandra Méndez. Die Saison der tropischen Wirbelstürme beginnt im Pazifik am 15. Mai und im Atlantik am 1. Juni. Sie endet in beiden Regionen am 30. November. Als erster Hurrikan des Jahres hatte sich am Mittwoch "Adrian" über dem Pazifik gebildet, ohne Küstengebiete zu gefährden.

AFP · DPA · Reuters
mth

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