Bei einer schweren Explosion im Regierungsviertel in der norwegischen Hauptstadt Oslo hat es am Freitagnachmittag laut Polizei "Tote und Verletzte" gegeben. Nach Angaben seines Büros hielt sich Ministerpräsident Jens Stoltenberg zum Zeitpunkt der Explosion nicht am Regierungssitz auf. Zwei Mitglieder seines Büros sagten der Nachrichtenagentur AFP, laut seinem Terminplaner halte er sich derzeit bei der Sommeruniversität der Jungsozialisten außerhalb von Oslo auf.
Die Polizei sperrte das Viertel ab, wo sich neben dem Sitz des Regierungschefs auch das Finanzministerium und die Redaktion der "Verdens Gang", der größten Boulevardzeitung des Landes, befindet.
Verwüstete Häuser
Im norwegischen Fernsehen übertragene Bilder zeigten verwüstete Häuser, über denen teilweise Rauch stand, die Fußwege waren zudem mit Glasscherben übersät. Mehrere Krankenwagen standen auf den Straßen des Regierungsviertels.
Sie habe Menschen gesehen, die "im Blut auf der Straße" lägen, sagte Ingunn Andersen, Journalistin des öffentlich-rechtlichen Radiosenders NRK, am Ort der Explosion. Durch die Wucht der Detonation seien zahlreiche Fenster der Gebäude zerstört worden. Überall lägen Glasscherben. "Das ist das totale Chaos", sagte die Journalistin. Sie habe angesichts der Wucht der Detonation zunächst an ein Erdbeben geglaubt.