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Festival in Sri Lanka Abgemagerte Elefantin musste an Festumzügen teilnehmen – Tierschützer entsetzt

Elefant in Sri Lanka
Das Schicksal der Elefantin Tikiiri in Sri Lanka bewegte weltweit viele Menschen
© STR / AFP
Das Bild der abgemagerten Elefantendame Tikiiri aus Sri Lanka ging um die Welt. Nach heftigen Protesten von Tierschützern hat die Regierung reagiert: Tikiiri muss nicht mehr bei den buddhistischen Zeremonien mitmarschieren.

Nach der Teilnahme einer bis auf das Skelett abgemagerten Elefantenkuh an einer wichtigen buddhistischen Zeremonie hat Sri Lankas Regierung Ermittlungen wegen des Verdachts der Tierquälerei angeordnet. Er habe die Naturschutzbehörde angewiesen zu untersuchen, warum die 70 Jahre alte Elefantin Tikiri bei dem mehrtägigen Esala-Perahera-Fest im Pilgerort Kandy mitmarschieren musste, erklärte Tourismus- und Naturschutzminister John Amaratunga.

Naturschützer hatten Alarm geschlagen und Fotos der völlig abgemagerten Elefantin mit herausstehenden Rippen im Internet veröffentlicht. Nach einem Aufschrei des Entsetzens im Internet hatten die Organisatoren die Elefantin am Mittwoch schließlich von dem Festival zurückgezogen, bei dem über mehrere Tage hinweg jeden Abend festlich geschmückte Elefanten durch die Straßen von Kandy zum berühmten Zahntempel ziehen.

"Wie können wir das etwas Heiliges nennen?"

Die Elefanten-Dame Tikiiri trug dabei ein festliches Gewand, dass ihren schlechten körperlichen Zustand kaschierte. Die Organisation "Save Elephant Foundation" machte auf Facebook auf ihr Schicksal aufmerksam. "Sie muss jeden Abend mehrere Kilometer gehen, damit die Leute sich während der Feier gut fühlen. Wegen des Kostüms sieht niemand ihren knochigen Körper oder ihre schwache Verfassung. Keiner sieht die Tränen in ihren Augen, verursacht durch die hellen Lichter, die ihre Maske schmücken. Keiner sieht ihre Probleme beim Gehen, weil ihre Beine zusammengebunden sind", schreiben die Tierschützer.

Der Post hatte Menschen auf der ganzen Welt erreicht und für viel öffentlichen Druck auf die Veranstalter gesorgt. "Wie können wir das einen Segen oder etwas Heiliges nennen, wenn wir dafür andere Lebewesen leiden lassen?", hatte die "Save Elephant Foundation" auf Facebook gefragt.

Darauf hat nun auch die Regierung in Sri Lanka reagiert. Er sei darüber informiert worden, dass Tikiri am Donnerstag zusammengebrochen sei, teilte Naturschutzminister Amaratunga mit. Er habe eine Untersuchung zu der Frage angeordnet, "warum und wie ein Elefant in solch schlechtem Gesundheitszustand" bei dem Festival eingesetzt wurde. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Zudem müssten ähnliche Vorfälle bei Paraden künftig verhindert werden, betonte Amaratunga.

epp AFP

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