Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich "zutiefst bestürzt" über den Tod des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski bei einem Flugzeugabsturz gezeigt. Dies sagte Merkel am Samstag am Rande eines Besuchs des Einsatzführungskommandos in Schwielowsee bei Potsdam. Am Nachmittag wollte sich die Regierungschefin im Bundeskanzleramt ausführlicher äußern. Bei dem Flugzeugabsturz im westrussischen Smolensk kamen nach jüngsten Angaben der russischen Behörden 96 Menschen ums Leben.
Die Fraktionschefs der Grünen, Renate Künast und Jürgen Trittin, erklärten, die Nachricht erfülle sie "mit tiefer Trauer und Bestürzung". Kaczynski habe "sich stets für die Interessen seines Landes eingesetzt und vertrat als polnischer Präsident einen der wichtigsten Nachbarstaaten Deutschlands".
Außenminister Guido Westerwelle (FDP) sprach seinem Amtskollegen Radoslaw Sikorski und dem polnischen Botschafter in Deutschland sein Beileid aus. Westerwelle rief beide am Samstag während seines Aufenthalts in Südafrika an. Den für Samstag geplanten Besuch eines Fußballspiels im neuen WM-Stadion in Kapstadt sagte Westerwelle ab. Nach Rücksprache mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) entschied sich Westerwelle, die Reise nicht abzubrechen und am Abend wie geplant weiter zur letzten Station der Afrika-Reise nach Dschibuti zu reisen.