Ukraine Ein Toter nach Explosion von Autobombe am AKW Saporischschja

Blick auf einen Block des Kernkraftwerks Saporischschja in der Ukraine
Blick auf einen Block des Kernkraftwerks Saporischschja in der Ukraine
© Victor / Xinhua / DPA
Immer wieder gab es Explosionen am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja. Nun zündete die Ukraine dort eine Autobombe. Das Ziel: ein angeblicher Kollaborateur.

Ein Sicherheitsmitarbeiter des russisch besetzten Kernkraftwerks Saporischschja in der Südukraine ist durch eine Autobombe getötet worden. Wie das Staatliche Ermittlungskomitee Russlands mitteilte, zündete ein versteckter Sprengsatz, als der Mann sich in seine Auto setzte. Der Anschlag habe sich in der Stadt Enerhodar ereignet, in der die Kraftwerksmitarbeiter wohnen.

Getöteter Ukrainer war Vorsitzender des Stadtparlaments

Der ukrainische Militärgeheimdienst bestätigte den Anschlag und nannte den Toten einen Kollaborateur. Er habe sich an Repressalien gegen Mitarbeiter des Akw beteiligt, die loyal zur Ukraine stehen. Der Mann sei auch Vorsitzender des von der Besatzungsmacht eingesetzten Stadtparlaments in Enerhodar gewesen.

Das Kernkraftwerk Saporischschja, die größte Nuklearanlage Europas, ist seit März 2022 von russischen Truppen besetzt. Die sechs Reaktoren stehen still, müssen aber weiterhin gekühlt und betreut werden. In und um das Werk hat es immer wider Explosionen gegeben, für die beide Seiten sich gegenseitig verantwortlich machen. Mitarbeiter der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA sind vor Ort und beobachten die Lage.

DPA
lw

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