Irpin Ukrainische Pferdebesitzerin lässt ihre Tiere frei, um sie vor russischen Bomben zu schützen

Pferd Ukraine
"Bitte betet für meine Pferde", schrieb die Ukrainerin auf Facebook (Symbolbild)
© Lubo Ivanko / Getty Images
Im Ukraine-Krieg steht die Stadt Irpin unter Beschuss. Eine Pferdebesitzerin sah nur noch eine Möglichkeit, ihre Tiere zu schützen: sie in die Freiheit zu entlassen.

Die Menschen in der Ukraine leiden schwer unter dem Krieg – aber auch die Tiere sind betroffen. Julia Molokova, eine junge Ukrainerin, ist Besitzerin von fünf Pferden. Ihre Heimatstadt Irpin in der Nähe von Kiew steht seit Tagen unter schwerem Beschuss durch die russische Armee. Menschen und Tiere befinden sich in Lebensgefahr.

Angesichts der russischen Angriffe hat Molokova einen schweren Entschluss gefasst: Auf Videos, die Molokova auf Facebook veröffentlichte, ist zu sehen, wie sie ihre Pferde durch die Stadt und über einen kleinen Fluss führt, um sie dann in die Freiheit zu entlassen. Zu groß war ihre Angst, dass der Stall mit ihren Pferden von einer Bombe getroffen wird und die Tiere den Stall nicht mehr verlassen könnten oder in den Trümmern sterben würden.

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Ukraine-Krieg: 3000 Menschen aus Irpin evakuiert

Auch wenn der Pferdebesitzerin der Schritt schwer fiel, sah sie keine andere Option. Die Tiere in die Natur zu schicken und sie ihren Instinkten zu überlassen, schien ihr sicherer, als sie in der von Bombenangriffen erschütterten Stadt zu behalten. "Das war's", schrieb Molokova auf Facebook: "So haben sie eine Chance zu überleben. Steinigt mich, aber ich habe keinen anderen Ausweg gesehen." Sie wolle nicht warten, bis eine weitere Bombe einschlägt. "Ich hoffe, ich sehe euch nach dem Krieg", verabschiedete sie sich in dem emotionalen Facebook-Post von ihren Tieren. Schon 43.000 Mal wurde ihr Post geteilt, Molokova erhielt mitfühlende Kommentare aus der ganzen Welt. "Bitte betet für meine Pferde", bat sie die Leser.

Irpin befindet sich rund 25 Kilometer von der ukrainischen Hauptstadt Kiew entfernt. Seit Tagen tobt ein erbitterter Kampf zwischen den russischen Invasoren und der ukrainischen Armee um die Stadt, es gibt weder Wasser noch elektrischen Strom. Am Sonntag wurden mindestens acht Menschen getötet, als russische Truppen nach Angaben aus Kiew die Fluchtroute beschossen. Die Bevölkerung aus der Stadt wird nach Kiew evakuiert. Nach Behördenangaben sind bisher etwa 3000 Menschen in Sicherheit gebracht worden.

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