Eine Mexikanerin ist bei dem Versuch, den Zaun an der Grenze zu den USA zu überwinden, auf tragische Weise ums Leben gekommen. Grenzschützer im US-Bundesstaat Arizona seien von den mexikanischen Behörden auf eine Frau aufmerksam gemacht worden, die sich nahe der Kleinstadt Douglas im Grenzzaun verfangen hatte, teilte das Büro des Sheriffs von Cochise County auf Facebook mit. Als die Beamten vor Ort eingetroffen seien, hätten sie die 32-Jährige leblos im Zaun hängend vorgefunden.
Die Frau sei auf die Spitze der knapp zehn Meter hohen Grenzbefestigung geklettert und als sie versuchte, sich mithilfe eines Klettergurtes ähnlich denen, die zum Beispiel Bergsteiger beim Abseilen verwenden, auf der US-Seite nach unten zu manövrieren, "verhedderte sich ihr Fuß/Bein und sie war für eine beträchtliche Zeit kopfüber eingeklemmt", schrieb Sheriff Mark J. Dannels. Die Mexikanerin sei in ein örtliches Krankenhaus gebracht und dort für tot erklärt worden. Das mexikanische Konsulat sei über den Vorfall informiert worden. Eine Autopsie solle die genaue Todesursache klären.
Mehrere Todesfälle an der Grenze der USA zu Mexiko
Nach Angaben der Sprecherin des Sheriffs, Carol Capas, stammte die Tote aus Hermosillo, einer Stadt im Bundesstaat Sonora etwa 180 Meilen südlich der US-Grenze, wie die "New York Times" berichtet. Auf mexikanischer Seite habe die Frau dem Anschein nach eine Leiter benutzt, um die Spitze des Zaunes zu erreichen. Die Einsatzkräfte versuchten demnach noch, sie wiederzubeleben, hätten aber keinen Erfolg gehabt. Am Ort der Tragödie hätten die Beamten auch einen Rucksack gefunden.
Das Schicksal der 32-Jährigen ist nur der jüngste in einer Reihe von Todesfällen an der US-Grenze. Im März kam laut der "New York Times" eine Frau aus Honduras ums Leben, nachdem sie versucht hatte, den Zaun in El Paso im Bundesstaat Texas zu erklimmen. Im April sei ein Mann bei dem Versuch, eine Grenzmauer in der Nähe von Clint in Texas zu erklimmen, abgestürzt und gestorben. Und vor wenigen Tagen seien zwei Männer im kalifornischen Ocean Beach in San Diego tot aufgefunden worden, nachdem sie offenbar versucht hatten, mit dem Boot in die Vereinigten Staaten zu gelangen.
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration, die solche Todesfälle dokumentiert, starben der Zeitung zufolge im vergangenen Jahr mindestens 650 Menschen bei dem Versuch, die Grenze zu den USA zu überqueren.
"Diese Art von Vorfällen ist nicht politisch, sie sind humanitäre Realitäten, dass jemand einen geliebten Menschen in einer sinnlosen Tragödie verloren hat“, erklärte Sheriff Dannels. "Wir müssen besser werden, um Lösungen für die Herausforderungen zu finden, vor die uns unsere Grenze stellt, und wir müssen dies aus den richtigen Gründen tun. Unabhängig von Meinungen sind es die Fakten, die unser Voranschreiten bestimmen sollten, und wir werden weiter auf ein gemeinsames Ziel des Grenzschutzes und der Sicherheit hinarbeiten.“