Nach der Tötung einer 13-Jährigen in Wien ist ein dritter Verdächtiger festgenommen worden. Wie Österreichs Polizeichef am Donnerstag mitteilte, werde zudem international nach einem vierten Mann gefahndet. Die vier stehen im Verdacht, das Mädchen sexuell missbraucht und den Tod verursacht zu haben.
Nach Ermittlungen der Polizei war die Jugendliche in die Wohnung eines Verdächtigen mitgegangen. Dort sei sie unter Drogen gesetzt und missbraucht worden. Die Obduktion ergab, dass sie erstickt wurde. Ihre Leiche war am Samstag in einer Wohngegend in Wien entdeckt worden.
Wien: Herkunft der Täter sorgt für Diskussionen
Die vier Verdächtigen stammen aus Afghanistan. Die Festgenommenen sind 16, 18 und 25 Jahre alt. Der älteste wurde Mittwochabend an einer U-Bahnstation gefasst. Nach Angaben der Polizei hat der 18-Jährige die Tat bislang geleugnet. Er war wegen Drogendelikten und Diebstahls vorbestraft. Ihm drohte eine Abschiebung, gegen die er Berufung eingelegt hatte. Der jüngste Tatverdächtige, ein Asylbewerber, habe in den Verhören geschwiegen, hieß es.
Nachdem die Nationalität der mutmaßlichen Täter bekannt wurde, hat die in Österreich mit den Grünen regierende konservative ÖVP schnellere Abschiebungen von kriminellen Asylbewerbern versprochen. Außerdem stellte sie Migranten mit anderen kulturellen Werten als Gefahr dar. EU-Ministerin Karoline Edtstadler berief aus Anlass der Tötung am Donnerstag ein Gespräch mit Expertinnen und Experten ein. Das erste Ergebnis des Treffens sei, "dass Migration Probleme verursacht", sagte die ÖVP-Politikerin danach.

Sehen Sie im Video: Der Mord an der 33-jährigen Britin Sarah Everard wühlt tausende Menschen auf. Mit eindrücklichen Botschaften erzählen Frauen von ihren Erfahrungen – und fordern tiefgreifende Veränderungen. Im Video sehen Sie die stärksten Protest-Plakate zum Fall Sarah Everard.