China will mit Macht weg von den fossilen Brennstoffen. Ein Weg dorthin sind erneuerbare Energien, aber Peking arbeitet auch an der Atomkraft – von Minikraftwerken, Fusionskraftwerken bis hin zu konventionellen Atommeilern. Laut einem Bericht der "South China Morning Post" wurden in China nun reiche Uranvorkommen in Tiefen von über 3000 Metern entdeckt.
Die Entdeckung hat die Gesamtreserve Chinas an verarbeitungsfähigem Uran um das Zehnfache auf mehr als zwei Millionen Tonnen erhöht. Diese eine Lagerstätte bringt China auf das Niveau von Australien, eines der uranreichsten Länder der Welt.
Neue Theorie zur Bildung von Uran-Hotspots
Um die Lager zu entdecken, wurde mit neuartiger Technologie in Tiefen um 3000 Meter gesucht, dass ist sechsmal tiefer als die anderen Minen in China. Diese Vorkommen werden China in Sachen Uran autark machen. Weniger schön: Die neuen Vorkommen werden China auch helfen, sein Arsenal an Atomwaffen aufzustocken.
Li Ziying, Direktor des Pekinger Forschungsinstituts für Urangeologie, sagt, die Entdeckung deute darauf hin, dass Uranvorkommen sich anders bilden als bislang angenommen. Die klassische Lehre geht davon aus, dass Uran vor allem in flachen, geophysikalisch stabilen Gebieten gefunden wird. Doch die größten neuentdeckten Vorkommen in China wurden immer in der Tiefe gefunden. Li nimmt nun an, dass tektonische Verschiebungen Uran aus dem Erdmantel aufsteigen lassen, welches dann in Hotspots tief unter der Erdoberfläche eingeschlossen wird.
Neuartige Technik aus China
Um die tiefen Lager zu entdecken, wurde ein hochempfindlicher Sensor entwickelt, der auf der Erdoberfläche die minimalen Wärmespuren erfasst, die das Uran in der Tiefe erzeugt. An diesen Stellen wird eine kleine Bohrung angesetzt, um Proben zu entnehmen. Künstliche Intelligenz hilft bei der Datenanalyse. Diese Technik soll helfen, auch Lagerstätten von Uran in anderen Ländern zu entdecken.
Quelle: SCMP