Dass Zoe Cahill nach ihrer Quallen-Begegnung noch lebt, verdankt sie vermutlich beherzten Helfern am Strand. Diese sollen eine Menge Essig über die bewusstlose Frau geschüttet haben, nachdem sie es irgendwie aus dem Wasser zurück an den Strand geschafft hatte.
Auf der australischen Nachrichtenseite "9News" ist die Geschichte der jungen Australierin aktuell nachzulesen, die im vergangenen Herbst während eines Urlaubs auf der thailändischen Insel Ko Pha-ngan beim Schwimmen vermutlich von den Tentakeln einer Seewespe berührt wurde, nur etwa 50 Meter vom Ufer entfernt. Die Seewespe gilt als eine der gefährlichsten Quallen der Welt. Schlimmer ist wohl nur die in Australien vorkommende Irukandji, ein winziges, durchsichtiges Lebewesen, dessen Berührung ebenfalls Menschen töten kann.
Dass es im Falle der Australierin eine Seewespe war, lassen die vielen roten Striemen und die Brandblasen am Körper der 23-Jährigen vermuten. Die Frau musste mehr als einen Monat in einer Klinik versorgt werden. "Ich sah etwas, das wie Plastik-Stücke aussah", erzählte sie kürzlich den australischen Reportern über den Tag ihres Badeunfalls. Kurz darauf habe sie beim Schwimmen einen stechenden Schmerz bemerkt. Es habe sich angefühlt wie nach einem Stromschlag, ihr ganzer Körper habe vibriert.
Die Erinnerung, wie sie es ans Ufer schaffte, sei nur noch lückenhaft. Aber am Strand seien ihr etwa 15 Leute zur Hilfe gekommen, darunter auch eine Krankenschwester. Sie habe das Bewusstsein verloren und sei blau angelaufen.
Die Seewespe ist eine extrem giftige Qualle
Seewespen gehören zu den giftigsten Quallen, es sterben immer wieder Menschen nach einer Berührung mit den etwa drei Meter langen Tentakeln. Heimisch sind die Tiere im gesamten Indopazifik, relativ große Verbreitungsgebiete gibt es an den östlichen und nördlichen Küsten Australiens. Die Tiere, die zu den Würfelquallen gehören, werden dort auch "Box Jellyfish" genannt. Oft müssen ganze Strandabschnitte in Australien wegen der giftigen Quallen gesperrt werden.
Quallen kommen auch in den Meeren unserer Breiten vor, jedoch sind die Exemplare in den hiesigen Gewässern für Menschen meist ungefährlich und schon gar nicht tödlich. Allerdings können Berührungen recht schmerzhaft sein und Verbrennungen auslösen.
Quallen zählen zu den Nesseltieren. Forscher unterscheiden dabei die giftigen Würfelquallen und die für Menschen harmlosen Scheiben- oder Schirmquallen, deren Gift man nicht oder kaum spürt. Grundsätzlich verfügen jedoch alle Quallen über irgend eine Art von Gift. Dies benötigen die Tiere zur Verteidigung und zum Beutefang.
Einige Quallenarten fressen Plankton, andere erbeuten kleine Lebewesen, etwa Fische. Da viele Meeresbewohner relativ unempfindlich gegenüber Giften sind, müssen die Quallen recht starke Substanzen einsetzen, um beim Jagen Erfolg zu haben.
Und dann gibt es noch eine – unter Wassersportlern ebenfalls enorm gefürchtete – Art, die streng genommen gar keine Qualle ist, sondern eine sogenannte Seeblase oder Staatsqualle, die aus einer Kolonie von Lebewesen besteht: die Portugiesische Galeere. Da sie umgangssprachlich zu den Quallen gezählt wird, kommt sie auch in dieser Fotostrecke vor.
Trotz der Gefahr, die von ihnen ausgeht, sind viele Menschen von Quallen fasziniert, die zu 97 Prozent aus Wasser bestehen. Aus zunächst millimetergroßen Polypen entwickeln sie sich zu teils recht großen Tieren, die sich pulsierend durchs Wasser treiben lassen. Quallen dienen anderen Tieren als Nahrung, etwa Meeresschildkröten.
Wir stellen hier Quallen vor, deren Gifte tödlich für Menschen sein können oder zumindest recht schmerzhaft. Manche dieser Tiere kommen auch in unseren Breiten und im Mittelmeer vor. Die selbst zusammen gestellte Rangliste ergibt sich aus Berichten über die Tiere und die Wirkung der Gifte, beruht also nicht auf einer speziellen Untersuchung.
Quellen: "9News", "Tauchen", Schutzstation Wattenmeer,, "Tierenzyklopädie.de" / mit Material von dpa
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