Vor Japan Forscher filmen Fisch in 8336 Metern Tiefe und entdecken bislang unbekannte Art

Ein Tiefsee-Fisch mit großem Kopf ging den Forschern vor die Kamera
Den Forschern ging dieser Tiefsee-Fisch aus der Familie der Scheibenbäuche in mehr als 8000 Metern Tiefe vor die Kamera
© Screenshot Facebook / University of Western Australia
Forschern der University of Western Australia ist es südlich vor Japan gelungen, Fische in mehr als 8000 Metern Tiefe zu filmen. Sie entdeckten dabei eine bislang unbekannte Art. 

Seine schlängelnden Bewegungen haben etwas Aalartiges, sein Kopf ist flach und groß, die Augen sind klein. In 8336 Metern Tiefe haben Forscher im Boningraben südlich vor Japan einen Fisch der Gattung Pseudoliparis mit der Kamera eingefangen. Das Team der University of Western Australia arbeitete dafür mit Tauchrobotern. Es handelt sich laut Mitteilung der Universität um ein "extrem kleines Jungtier".

Über 15 Jahre hätten sie damit verbracht, diese Tiefsee-Scheibenbäuche (englisch snailfish, Schneckenfisch) zu erforschen, wird der leitende Professor Alan Jamieson zitiert. "Es gibt so viel mehr über sie zu wissen als nur die Tiefe, aber die maximale Tiefe, in der sie überleben können, ist wirklich erstaunlich."

Expedition vor Japan führt zu den tiefsten Fischpopulationen 

Die zweimonatige Expedition im nordpazifischen Ozean im Jahr 2022 war Teil einer auf zehn Jahre angelegten Forschungsmission zu den tiefsten Fischpopulationen der Welt. 

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Zwei Tage nach der Entdeckung der bislang unbekannten Art konnten die Forscher zwei weitere Fische aus der Familie der Scheibenbäuche einfangen, dieses Mal handelte es sich um Exemplare der Art Pseudoliparis belyaevi in 8022 Metern Tiefe. Im Jahr 2008 seien sie nur in einer Tiefe von 7703 Metern Tiefe gesehen worden, heißt es in der Mitteilung der Universität. 

Alan Jamieson sagte dem "Guardian" über die Anpassungsfähigkeit dieser Fische: das Fehlen von Schwimmblasen sei einer der Gründe, warum sie so erfolgreich seien. Der Versuch, eine Gashöhle aufrechtzuerhalten, sei bei hohem Druck sehr schwierig. Außerdem hätten sie keine Schuppen, sondern eine gallertartige Schicht, die Jamieson eine "physiologisch günstige Anpassung" nennt. 

Der Druck hier unten in 8000 Metern Tiefe ist 800 mal höher als an der Oberfläche. Ob es eine maximale Tiefe für Fische gibt, sei umstritten, schreibt der "Spiegel" und zitiert eine Sprecherin des Alfred-Wegener-Instituts: "Wenn ein Fisch bei 800-fachem Atmosphärendruck leben kann, kann er das vermutlich auch beim 1100-fachen". 

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