Biowaffen Glossar

Die wichtigsten Begriffe kurz erklärt.

Aerosol

Ein Gas, in dem feinste Partikelchen von festen oder flüssigen Stoffen schweben

Agens (sg.), Agenzien (pl.)

Biologische Agenzien sind alle Stoffe, die für Angriffe auf Menschen, Tiere oder Pflanzen eingesetzt werden können. Zu ihnen gehören Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten und Toxine

Anthrax

Siehe Milzbrand

Bakterien

Bakterien sind mikroskopisch kleine, einzellige Organismen. Die meisten sind ungefährlich und sogar nützlich, z.B. für die menschliche Verdauung. Doch manche sind für den Menschen gefährlich. Sie können unter anderem Pest, Tuberkulose oder Cholera auslösen

Bedrohungspotenzial

Biowaffen können anhand ihrer Gefährlichkeit in drei Kategorien unterteilt werden:

- Kategorie A umfasst alle Erreger, die sich leicht verbreiten lassen. Die Krankheiten übertragen sich von Mensch zu Mensch und enden ohne eine rechtzeitige Therapie oft tödlich

- Die Agenzien der Kategorie B lassen sich ebenfalls leicht verbreiten, sind aber im Gegensatz zur Kategorie A nicht tödlich. Erreger der Gruppe A und B stellen eine Herausforderung für das Gesundheitssystem dar, da an ihnen ein großer Teil der Bevölkerung erkrankt

- Zur Kategorie C gehören Erreger, die mit Hilfe von genetischen Veränderungen als Biowaffen genutzt werden können

Biowaffen

Biologische Waffen bestehen entweder aus Bakterien oder Viren, die schwere Epidemien auslösen können oder giftig für den Menschen sind

Biowaffenkonvention

Die Biowaffenkonvention (Biological and Toxin Weapons Convention – BTWC) trat 1975 in Kraft. In ihr verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten auf die Entwicklung, Produktion, Lagerung oder Beschaffung von biologischen oder Toxin-Waffen zu verzichten. 163 Staaten habe die Konvention ratifiziert. Mehr unter: www.opbw.org

Botulinus-Toxin

Das unter der geläufigen Abkürzung Bot-Tox bekannte Botulinus Toxin gehört zu den Toxinen. Es ist das stärkste bekannte Gift. Es wirkt tödlich und kann nicht behandelt werden

Cholera

Bakterien lösen den Brechdurchfall aus. Ohne Behandlung sterben über die Hälfte der Infizierten an Flüssigkeitsverlust

Dual-Use-Problematik

Eine Grenzziehung zwischen Biowaffenforschung und ziviler biologischer Forschung ist selten möglich. Viele medizinische Errungenschaften sind mit der Dual-Use-Problematik behaftet. So ist Bot-Tox ein gefährlicher Kampfstoff und gleichzeitig ein Mittel gegen unkontrollierte Muskelkontraktionen. Obwohl Impfstoffe generell defensive Forschung sind, können sie eine offensive Bedeutung gewinnen. Terroristen können sie nutzen, um sich bei einem Anschlag selber gegen die Erreger zu schützen

Ebola

Die Ebola-Viren werden durch alle Körperflüssigkeiten übertragen. Die Krankheit ist fast immer tödlich. Bis heute gibt es keine Behandlung und keine Impfung

Erreger

Erreger sind Lebewesen, die durch Eindringen in den menschlichen Körper Krankheiten auslösen. Zu den Krankheitserregern gehören zahlreiche Mikroorganismen, z. B. verschiedene Bakterien, Pilze, Viren und tierische Parasiten (z. B. Würmer, Protozoen)

Mikroben

Siehe Mikroorganismen

Mikroorganismen

Mikroskopisch kleine, meist einzellige Lebewesen. Es wird zwischen Mikroorganismen mit Zellkern (Algen, Pilze, Protozoen) und ohne Zellkern (Bakterien und Cyanobakterien) unterschieden

Milzbrand

Die bakterielle Infektionskrankheit kann Tiere und Menschen befallen. Vor allem der Lungenmilzbrand kann für Menschen tödlich sein

Pest

Der "Schwarze Tod" ist aus Europa völlig verdrängt. In Amerika, Asien und Afrika kommt es hingegen immer noch zu Pest-Epidemien. Rattenflöhe übertragen die Bakterien auf den Menschen, die wiederum andere Menschen anstecken

Pferde-Enzephalitis

Ein Virus löst die Krankheit aus, die sich in Fieberschüben, Schüttelfrost, starken Kopfschmerzen und Lethargie äußert. Die Krankheit ist zwar nicht tödlich, legt den Infizierten aber rund zwei Wochen flach. Eine Behandlung gibt es nicht

Pocken

Seit den 70er Jahren ist das Pockenvirus ausgerottet. Früher starben 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung an der Epidemie. Reste des Erregers existieren noch in Laboratorien in den USA und Russland

Rizin

Rizin ist ein starkes Toxin, das aus den Samen der Rizinusstaude gewonnen wird. Rizin zählt zu den stärksten biologischen Giften. Schon der Verzehr von einigen tausendstel Gramm gilt als tödlich. Rizin kann über die Nahrung, eine Injektion oder durch Einatmen in den Körper gelangen. Es blockiert die Eiweißproduktion in der Zelle und verbindet sich mit verschiedenen körpereigenen Substanzen. Die Zellen sterben ab. Zudem klumpen die roten Blutkörperchen zusammen. Nach einigen Stunden oder Tagen kommt es zu Erbrechen und Durchfall. In schweren Fällen folgen Krämpfe an Händen und Beinen sowie Schäden an der Leber, den Nieren und anderen Organen. Der Tod tritt durch Lähmung des Atemzentrums ein

Sporen

Fortpflanzungszellen vieler Algen, Pilze, Moose und Farnpflanzen

Toxine

Biogene, also von Lebewesen stammende, Giftstoffe. Toxine sind Stoffwechselprodukte von Pflanzen, Tieren oder Bakterien

Viren

Viren sind kleine infektiöse Partikel, die aus Nukleinsäure und Protein bestehen. Zur Vermehrung koppeln sich Viren an Wirtszellen und funktionieren deren Stoffwechsel um. Dabei lösen sie den Inhalt der Wirtszellen komplett auf. Viren können verschiedene Krankheiten hervorrufen, z.B. Grippe, Masern, Kinderlähmung und Aids

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