Das Klonen von Menschen ist führenden Forschern zufolge schon aus technischen Gründen unmöglich. Keine der nutzbaren Methoden liefere derzeit sichere Ergebnisse, schreiben Wissenschaftler um den Schöpfer des Klonschafs "Dolly", Ian Wilmut vom Roslin-Institut, und Susan Rhind von der Universität Edinburgh im Fachjournal "Nature Reviews Genetics" (Bd. 4, S. 855). Um von der "Klonlotterie" wegzukommen, müsste viel intensiver erforscht werden, wodurch Krankheiten und Fehlbildungen bei geklonten Tieren entstehen. Das "reproduktive" Klonen ganzer Menschen sei sowohl wissenschaftlich naiv als auch unverantwortlich und verbiete sich aus ethischen Gründen ohnehin.
Klone leiden oft an schweren Krankheiten oder Missbildungen
Zwar gibt es mittlerweile schon einen regelrechten Klonzoo, zu dem außer Mäusen und Ratten auch Hunde, Kühe und Schweine zählen. In vielen Fällen leiden die Klone jedoch an schweren Krankheiten oder Fehlbildungen, beispielsweise der Nieren, der Lunge oder des Herzens. Welche Mechanismen dafür verantwortlich sind, ist bislang meist nicht bekannt. Es sei fatal, immer nur die Tiere hervorzuheben, die keine nachgewiesenen Fehlbildungen hätten, schreiben die Forscher, da dies die Ursachenforschung bremse. Statt "missglückte" Klontiere rückwirkend zu analysieren, müsse systematisch erforscht werden, welcher Versuchsparameter welchen Fehler zur Folge haben kann.
Selbst therapeutisches Klonen riskant
Vor Abschluss dieser Untersuchungen sei auch das therapeutische Klonen bei Menschen zu riskant. So lasse sich bislang nicht sagen, ob mit den eingepflanzten Zellen nicht beispielsweise ein erhöhtes Krebsrisiko einhergehe. Mit dem therapeutischen Klonen hoffen Ärzte, einmal gezielt passendes Ersatzgewebe für schwer kranke Patienten züchten zu können, das nicht vom Immunsystem abgestoßen wird. Bei Parkinson-Mäusen erzielten Forscher mit Hilfe von geklonten embryonalen Stammzellen bereits deutliche Behandlungserfolge.
Beim Klonen wird eine Eizelle entkernt und stattdessen das Erbmaterial einer Körperzelle eingesetzt. Wächst daraus ein ganzer Organismus heran, sprechen die Wissenschaftler vom reproduktiven Klonen. Auf diese Weise war in Wilmuts Institut als weltweit erstes Säugetier das Schaf "Dolly" geklont worden. In Deutschland ist das Klonen menschlicher Embryonen verboten.