In den 80er Jahren war das Ozonloch über der Antarktis der Inbegriff von Umweltverschmutzung. Trotz des Verbots von schädlichen Fluorkohlenwasserstoffen erholt sich die Atmosphäre nur langsam. Auch über dem Nordpol gibt es Ozonlöcher – allerdings deutlich seltener. Und dieses Jahr wurde die bislang größte Ausdünnung gemessen. Doch nun ist es wieder verschwunden.
Schuld am Ozonloch ist nicht der Mensch
Schon Anfang März hatten Forscher auf die in 18 Kilometer Höhe fehlende Schicht hingewiesen. Bilder des Copernicus-Erdbeobachtungsdienstes der Europäischen Union zeigten eine teilweise stark ausgedünnte Ozonschicht. Schuld an der Anomalie auf der Nordhalbkugel ist ausnahmsweise mal nicht der Mensch, sondern atmosphärische Bedingungen, darunter extrem eisige Temperaturen in der Stratosphäre.
Weil sich das Wetter in den Höhen mit Beginn des Frühlings ändert, waren die Experten schon vor knapp zwei Monaten sicher, dass auch der Ozonabbau zum Stillstand kommen wird. Und genau das ist nun passiert.
Zuletzt hatten Forscher 2011 ein Ozonloch über der Arktis registriert. Das aktuelle war das bislang größte Ozonloch in der Region und hatte eine Ausdehnung von etwa einer Million Quadratkilometer. Die Ausdünnungen über dem Südpol sind im Schnitt 20 Mal so groß. Die Größe variiert mit den Jahreszeiten, die größte Ausdehnung hat es im Winter und die dauert drei bis vier Monate an.
Ozonschicht natürlicher Sonnenblocker
Die Ozonschicht ist eine natürliche Gasschicht, die die Erde vor der ultravioletten Strahlung der Sonne schützt. Das Ozonloch über der Antarktis war 1985 entdeckt worden und hatte zum schrittweisen Verbot der FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) geführt. Seit 2012 schließt sich das Loch langsam. Das Ozonloch im Herbst 2019 zählte zu den kleinsten der vergangenen 35 Jahren.