Vor Millionen von Jahren lebten auf der Erde Pinguine von einer heute kaum vorstellbaren Größe. Neuseeländische Forscher berichten im "Journal of Paleontology" von einer Art mit dem Namen "Kumimanu fordycei", die vor etwa 57 Millionen Jahren die Erde bevölkerte – beziehungsweise durch die Ozeane schwamm. Diese Pinguinart wog, so errechneten es die Wissenschaftler anhand von Knochenfossilien, gut 150 Kilogramm. Auf exakt 154 Kilo Gewicht kamen sie bei einem Exemplar anhand der Überreste der Flossenarme.
Schwerster moderner Pinguin ist deutlich kleiner als der Urzeit-Wasservogel
Das ist deutlich schwerer als die schwerste heutige Pinguinart: Kaiserpinguine wiegen etwa bis zu 45 Kilogramm.
Das Wissenschaftsmagazin "Spektrum" vergleicht das Gewicht der ausgestorbenen Seevogel-Art mit dem eines heutigen imposanten Landtiers und kommt zu dem Schluss, der Riesenpinguin habe "so viel wie ein durchschnittliches Schwarzbärenmännchen" gewogen. Das geschätzte Gewicht der ausgestorbenen Tierart liege an der oberen Grenze dessen, was Biologen bei Seevögeln für möglich halten, heißt es weiter.
Gefunden wurden die Knochen den Berichten zufolge vor gut fünf Jahren auf der Südinsel von Neuseeland an einem Strand, auf dem es die berühmten "Moeraki Boulders" gibt. Das sind kanonengroße, versteinerte Gebilde, die – wie sich herausstellen sollte – fossile Knochen enthielten. Der Wissenschaftler Alan Tennyson, der die Überreste an dem Strand zusammen mit seinem Sohn in einem zerbrochenen "Moeraki Boulder" gefunden hatte, untersuchte diese und entdeckte dabei den fossilen Riesen-Pinguin.
Die beachtlichen Ausmaße der Pinguinart errechneten Tennyson und seine Kolleginnen und Kollegen anhand eines Flossenarms. Dieser Oberarm des Urzeit-Wasservogels war zweieinhalb Mal so groß wie der eines heutigen Kaiserpinguins. Das Team verglich diesen Knochen mit dem heutiger Pinguinarten und kam schließlich auf das Gewicht von "Kumimanu fordycei".
Vermutlich so groß wie ein Mensch
Wie groß dieser Urvogel war, lässt sich nach Angaben der Wissenschaftler schwieriger berechnen, da keine Beinknochen des Tiers gefunden wurden, wie sie bedauern. Möglicherweise war er Pinguin aber 1,60 bis 1,80 Meter groß – etwa wie ein Mensch oder sogar noch etwas größer.
Der Riesenpinguin habe etwa zehn Millionen Jahre nach dem Aussterben der Meeressaurier gelebt, vermutet das Forscherteam. Warum die Tiere diese für Wasservögel extreme Größe erreichten, darüber konnte das Forscherteam nur spekulieren. Sie vermuten aber, dass dessen Dimensionen für den Pinguin von Vorteil waren: Ein Tier mit dieser Masse könne gerade in kalten Gewässern seine Körpertemperatur gut halten – und außerdem große Beutetiere fangen.
Der Riesenpinguin "Kumimanu fordycei" hatte übrigens einen etwas kleineren Zeitgenossen, die im Zuge dieser Forschungsarbeiten ebenfalls entdeckt wurde. "Petradyptes stonehousei" wog demnach gute 50 Kilo. Das ist ebenfalls schwerer als die größten Pinguine, die es heute auf der Erde gibt.
Quellen: "Spektrum.de", Cambridge.org, Phys.org
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