Zu wenige Übungsfahrzeuge Fallschirmjäger an falschen Fahrzeugen ausgebildet

Der Wehrbeauftragte Reinhold Robbe hat angegeben, dass den Fallschirmjägern im niedersächsischen Seedorf nicht genügend Einsatzfahrzeuge zu Ausbildungszwecken bereit gestanden hätten, um sich auf den Afghanistan-Einsatz vorzubereiten.

Vor dem Hintergrund der schweren Gefechte am Karfreitag in Afghanistan hat der scheidende Wehrbeauftragte des Bundestags, Reinhold Robbe (SPD), Mängel bei der Ausbildung der Fallschirmjäger kritisiert. Er habe die Fallschirmjäger im niedersächsischen Seedorf anlässlich ihrer Verabschiedung in den Afghanistan-Einsatz besucht, sagte Robbe der "Bild"-Zeitung vom Dienstag.

Dabei hätten ihn die Soldaten darauf hingewiesen, dass es Defizite bei der Ausbildung gebe. Robbe sagte der Zeitung, er habe dies auch bei der Vorstellung seines Jahresberichts Mitte März angesprochen. Am Freitag waren bei stundenlangen Gefechten mit Taliban-Kämpfern drei Bundeswehrsoldaten aus Seedorf getötet worden.

Da werden beispielweise Kraftfahrer in den Einsatz geschickt, die erst im Einsatzland richtig an den Fahrzeugen ausgebildet werden

"Da werden beispielweise Kraftfahrer in den Einsatz geschickt, die erst im Einsatzland richtig an den Fahrzeugen ausgebildet werden", kritisierte Robbe. Den Seedorfer Fallschirmjägern hätten in der Ausbildung etwa nicht ausreichend gepanzerte "Dingo"-Truppentransporter zur Verfügung gestanden. Wegen solcher Mängel könnten die Soldaten wichtige Gefechtssituationen nicht genug trainieren. Er habe diese Defizite bei der Vorstellung seines Jahresberichts im März angesprochen, sagte der Wehrbeauftragte, der im Mai abgelöst wird.

In einem Hinterhalt der Taliban waren am Karfreitag drei Bundeswehrsoldaten einer Fallschirmeinheit der Luftlandebrigade 31 aus Seedorf in Niedersachsen getötet und acht weitere verletzt worden. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und Generalinspekteur Volker Wieker hatte am Wochenende Vorwürfe zurückgewiesen, die Bundeswehr sei in Afghanistan schlecht ausgerüstet.

Reuters
AFP, Reuters

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