Am 10. Januar veröffentlichte das Recherchenetzwerk "Correctiv" einen Bericht über ein konspiratives Treffen von rechten Kräften in einem Landhotel in Potsdam. Mit dabei waren neben dem Aushängeschild der rechtsextremen "Identitären Bewegung", Martin Sellner, auch Mitglieder der AfD, der Werteunion, anderer Vereine und finanzstarke Investoren.
Rechtes Treffen in Potsdam: Das passierte nach der "Correctiv"-Veröffentlichung
Besprochen wurde ein sogenannter "Masterplan" zur Abschiebung von Ausländern und deutschen Staatsbürgern. Die Veröffentlichung der Recherche löste scharfe Reaktionen in der politischen Landschaft aus. Während einige AfD-Mitglieder den besprochenen Plan verteidigten, positionierten sich Politiker wie Kanzler Olaf Scholz (SPD), CDU-Chef Friedrich Merz oder Außenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen) gegen rechtsextremes Gedankengut in der Politik.
Innerhalb weniger Tage folgten Distanzierungen von den Teilnehmern des Treffens, Rücktritte aus Vereinen und Entlassungen. In Städten wie Berlin, Potsdam, Leipzig und Hamburg protestierten tausende Demonstranten gegen rechts. Unter anderem distanzierte sich der Philosoph Peter Sloterdijk mit seinem Austritt aus dem "Verein Deutsche Sprache" von einem Vorstandsmitglied des Vereins, das an dem Treffen teilgenommen hatte.
Friedrich Merz ging zudem erstmals deutlich auf Abstand zur sogenannten "Werteunion". Mitglieder des Union-nahen Vereins waren ebenfalls Teilnehmer in Potsdam. Selbst wenn aus dem Verein nicht wie angekündigt eine Partei werden sollte, so werde Merz einen Unvereinbarkeitsantrag für Mitglieder der Werteunion auf dem nächsten Bundesparteitag einbringen, so der CDU-Chef.
Der stern fasst die Folgen der "Correctiv"-Veröffentlichung in der vergangenen Woche chronologisch zusammen.
Quellen: DPA, AFP