Auch ein afghanischer Wachmann des Logistikkonzerns DHL sei getötet worden, sagte der Vize-Polizeichef Kabuls, Alishah Ahmadsai. Zu dem Feuergefecht sei es vor dem DHL-Büro im Zentrum Kabuls gekommen. Zwei weitere Wachmänner von DHL seien verletzt worden. Möglicherweise habe zunächst einer der Wachmänner geschossen, auch "feindliche Beteiligung" könne nicht ausgeschlossen werden. Die Post konnte derweil nicht bestätigen, dass es sich bei den Getöteten um DHL-Mitarbeiter handelte.
Am vergangenen Montag war eine Mitarbeiterin einer christlichen Hilfsorganisation, die einen britischen und einen südafrikanischen Pass hatte, in Kabul auf offener Straße erschossen worden. Ebenfalls am Montag waren in der nordafghanischen Provinz Kundus zwei deutsche Soldaten und fünf Kinder bei einem Selbstmordanschlag getötet worden. Zu beiden Taten hatten sich die Taliban bekannt. Die Gewalt in Afghanistan und auch in Kabul hat deutlich zugenommen. Die Menschen in der Hauptstadt leiden nicht nur unter Anschlägen Aufständischer wie der Taliban, auch kriminelle Banden sind zunehmend aktiv.
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff. Ahmadsai sagte, das Motiv der Tat sei unklar und werde untersucht. Er könne nicht ausschließen, dass die erschossenen Ausländer zwei Staatsangehörigkeiten besessen hätten. Zunächst hatte es Hinweise gegeben, es könnte sich um Deutsche handeln. Das Auswärtige Amt in Berlin prüfte dies nach Angaben einer Sprecherin. Es lagen aber zunächst keine Anhaltspunkte dafür vor, dass die beiden Opfer auch einen deutschen Pass gehabt hätten. Zu der Tat kam es im Viertel Sher Pur in der Innenstadt, in dem viele Ausländer leben.
DPA