Bei einem Gefecht in der nordafghanischen Provinz Kundus ist am Mittwoch ein deutscher Soldat schwer verwundet worden. Er schwebe aber nicht in Lebensgefahr, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam. Die Kämpfe fanden im Unruhedistrikt Char Darah südwestlich von Kundus-Stadt statt. Auch ein afghanischer Soldat sei verletzt worden, erklärte ein Bundeswehr-Sprecher. Angaben zu möglichen Opfern auf der Seite der Angreifer machte er nicht. Die beiden Verwundeten seien in das Rettungszentrum Kundus geflogen worden.
Distrikt-Gouverneur Abdul Wahid Omarchel sagte, Aufständische hätten ein deutsches Panzerfahrzeug mit einer Rakete beschossen. Es sei zu einem einstündigen Feuergefecht gekommen.
Zahl der Angriffe nimmt ab
In Char Darah hatte die Bundeswehr Anfang September die Bombardierung von zwei Tanklastzügen angeordnet, die die Taliban zuvor gekapert hatten. Dabei waren zahlreiche Aufständische, aber auch Zivilisten ums Leben gekommen. Seit diesem umstrittenen Bombardement hat die Zahl der Taliban-Angriffe und Anschläge in der Region nach Angaben aus der Bundeswehr deutlich abgenommen. Vor dem Luftangriff seien im Schnitt zwei bis drei solcher Zwischenfälle pro Woche verzeichnet worden, danach sei die Zahl auf wöchentlich einen zurückgegangen.