Anschlag Erneuter Bombenanschlag in Moskau

Auf Moskaus Hauptflaniermeile explodierte eine Bombe nachdem Sicherheitskräfte versucht hatten, sie gezielt zur Detonation zu bringen. Dabei kam ein Sicherheitsbeamter ums Leben. Eine Frau wurde festgenommen.

Ein Sicherheitsbeamter ist am Donnerstag in Moskau beim Versuch getötet worden, einen Sprengsatz zu entschärfen.

Die Bombe sei in einem Restaurant in einer Hauptstraße im Stadtzentrum explodiert, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Die Polizei nahm Medienberichten zufolge eine Frau fest, die am späten Mittwochabend den Sprengsatz in einer Tasche in das Lokal gebracht und gedroht hatte, ihn zu zünden. Sicherheitskräften sei es nicht gelungen, die Bombe per Fernsteuerung gezielt zur Detonation zu bringen. Darauf habe der Sicherheitsbeamte versucht, den Sprengsatz per Hand zu entschärfen.

"Die Frau wurde festgenommen", sagte der Sprecher des Innenministeriums im Fernsehsender ORT. "Ihre Identität und ihre Herkunft wird untersucht. Wir wissen nur, dass sie nicht aus Moskau stammt und keine Slawin ist."

Erst vor fünf Tagen wurden bei einem Selbstmordanschlag bei einem Rock-Festival 14 Konzertbesucher und zwei vermutlich aus Tschetschenien stammende Attentäterinnen getötet. Dies nährte die Furcht vor neuen Anschlägen tschetschenischer Rebellen, die für die Loslösung der Kaukasus-Republik von Russland kämpfen. Der russische Innenminister Boris Gryslow hatte am Mittwoch im Zusammenhang mit der Suche nach tschetschenischen Rebellen ein scharfes Vorgehen gegen Einwohner ohne Aufenthaltsgenehmigung angekündigt. In Moskau und anderen Städten leben tausende Menschen aus dem Kaukasus und Zentralasien. Darunter dürften auch zahlreiche Tschetschenen sein, die aus ihrer Heimat im Zuge des Krieges des russischen Militärs gegen die nach Unabhängigkeit strebende Föderationsrepublik geflohen sind.