Militante Palästinenser haben am Freitagmorgen bei einem Überfall auf die israelische Siedlung Nezarim im Gazastreifen drei israelische Soldaten getötet und zwei andere verletzt. Nach israelischen und palästinensischen Angaben wurde auch einer der beiden Angreifer getötet. Der andere habe flüchten können. Die Angreifer hätten den äußeren Sperrzaun überwinden können und dann das Feuer eröffnet. Andere Quellen sprachen davon, dass Ziel des Angriffs ein Militärposten in der Nähe der Siedlung gewesen sei.
Nur Stunden zuvor waren bei einem Feuerüberfall auf eine andere Siedlung im Gazastreifen ein Palästinenser getötet und drei Israelis verletzt worden. Zwei Palästinenser waren als Kollaborateure in Tulkarem im Westjordanland von Mitgliedern der El-Aksa- Märtyrerbrigaden erschossen worden.
Siedlungsbau geht weiter
Israel will unterdessen seine umstrittene Siedlungen im Westjordanland weiter ausbauen. Das Wohnungsbauministerium schrieb am Donnerstag den Bau von mehr als 300 neue Wohnungen in zwei Siedlungen bei Nablus und Jerusalem aus. Der internationale Friedensplan, die so genannte «Roadmap», verlangt von der Regierung in Jerusalem einen Baustopp von Siedlungen im Westjordanland und im Gazastreifen. Dort soll einmal ein Palästinenserstaat entstehen.
Der palästinensische Chefunterhändler Sajeb Erekat verurteilte nach israelischen Medienberichten die Ausschreibung und rief die USA auf, sich bei der Regierung von Ministerpräsident Ariel Scharon für einen Stopp dieses Vorhabens einzusetzen. Die Siedlungspolitik sei zusammen mit den Sperranlagen das größte Hindernis für einen Frieden, erklärte Erekat.
Kritik aus den USA
Das US-Außenministerium forderte Israel auf, von dem Plan Abstand zu nehmen. Israel habe sich verpflichtet, die Siedlungsaktivitäten zu stoppen. Es sei wichtig, das Israel sich daran halte, sagte der stellvertretende Sprecher des US- Außenministerium Adam Ereli nach Angaben des Nachrichtensenders CNN.