Trump will schnellen Exit Corona-Experte Fauci warnt: Vorschnelle Öffnung der USA hätte "unnötiges Leiden und Tod" zur Folge

Donald Trump behauptet, dass das Coronavirus einfach ohne einen Impfstoff verschwinden wird.
© AFP
Sehen Sie im Video: US-Präsident Donald Trump behauptet, dass die Coronavirus-Pandemie ohne Impfstoff "verschwinden" wird. 


"Das Virus wird ohne einen Impfstoff verschwinden."


US-Präsident Donald Trump spielt die Gefahr von Covid-19 wieder herunter.


Bei einem Treffen mit Republikanern im Weißen Haus fragt ein Reporter, wie wichtig ein Impfstoff bei der Bekämpfung der Pandemie sei.


„Ich stehe zu Impfstoffen wie zu Tests. Es (Corona, Anm. d. Red.) wird ohne einen Impfstoff verschwinden. Es wird weggehen und wir werden es hoffentlich nicht wiedersehen.“


Ohne Einzelheiten zu erwähnen, weist der US-Präsident auf andere Viren und Grippen hin, die "verschwanden", bevor Impfstoffe hergestellt wurden.


"(Viren) sterben auch. Wie alles andere auch, sterben sie. … Wenn man jetzt nicht angesteckt wird, wird es irgendwann auch verschwinden."


Bei vielen Menschen dürften Aussagen wie diese wie blanker Hohn klingen: 79.000 Menschen sind in den USA bereits an Covid-19 gestorben und über 1,3 Millionen haben sich mit dem Coronavirus infiziert. (Stand 11.05, John Hopkins Universität). 


Das Virus ist selbst im Weißen Haus angekommen: Zwei Mitarbeiter wurden in der letzten Woche positiv auf Covid-19 getestet.


Doch offenbar hofft Trump weiterhin, dass das Coronavirus "wie durch ein Wunder” schnell wieder verschwinden wird.  
Donald Trump kann die Rückkehr in eine wie auch immer geartete Normalität in den von der Coronavirus-Epidemie schwer gebeutelten USA gar nicht schnell genug gehen. Immunologe Anthony Fauci warnt allerdings davor.

Der prominente Immunologe und US-Regierungsberater Anthony Fauci warnt vor einer vorschnellen Rückkehr zur Normalität in der Coronavirus-Epidemie in den USA. Wenn die Richtlinien des Weißen Hauses nicht beachtet würden, "dann riskieren wir die Gefahr mehrfacher Ausbrüche im ganzen Land", schrieb Fauci am Montagabend (Ortszeit) in einer E-Mail an die "New York Times".

Fauci weiter: "Das wird nicht nur unnötiges Leiden und Tod zur Folge haben, sondern würde uns tatsächlich auf unserer Suche nach einer Rückkehr zur Normalität zurückwerfen." Das sei die wichtigste Botschaft, die er bei seiner Aussage am Dienstag im Senat übermitteln wolle, schrieb Fauci.

Trump: USA wollen "wieder in Gang kommen"

US-Präsident Donald Trump treibt die Öffnung der Wirtschaft voran. Er ermutigt zu Protesten in den Bundesstaaten, die die Schutzmaßnahmen seiner Ansicht nach nicht schnell genug zurückfahren. Dabei erfüllen viele Bundesstaaten die Kriterien aus den von Trump selbst vorgestellten Richtlinien zur Wiedereröffnung nicht, die unter anderem eine Abnahme der Zahl der Infektionen über 14 Tage vorsehen.

Trump schrieb am Dienstag auf Twitter, die Fallzahlen "in den meisten Landesteilen" gingen zurück. Die USA wollten "sich wieder öffnen und in Gang kommen", was auf eine sichere Art und Weise geschehe.

Das Virus grassiert weiter in den USA

Die Coronavirus-Pandemie ist in den USA in vielen Landesteilen nicht unter Kontrolle. Das gilt auch für die Hauptstadt Washington und die angrenzenden Bundesstaaten Maryland und Virgina.

In den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, gibt es der Johns Hopkins Universität zufolge inzwischen mehr als 1,3 Millionen bestätigte Corona-Infektionen und mehr als 80 000 Todesfälle. Das neuartige Virus Sars-CoV-2 kann die Lungenerkrankung Covid-19 verursachen.

DPA
tim