Der nächste Gegner im »Kampf gegen den Terrorismus« wird immer klarer. US-Präsident George W. Bush hat den irakischen Machthaber Saddam Hussein erneut mit militärischen Maßnahmen gedroht, wenn er sein Verhalten nicht ändere. Er behalte sich alle Möglichkeiten vor, betonte Bush am Mittwoch im Weißen Haus. Er äußerte gleichzeitig die Hoffnung, dass gemeinsamer internationaler Druck Erfolg haben wird.
Das Notwendige tun
In seinem Bericht zur Lage der Nation hatte der Präsident den Irak, Iran und Nordkorea als »Achse des Bösen« bezeichnet. »Ich meinte, was ich sagte«, unterstrich Bush. »Es gibt einige Länder in der Welt, die Massenvernichtungswaffen mit der Absicht entwickeln, Amerika und seine Verbündeten als Geiseln zu nehmen oder ihnen zu schaden. Ich meinte auch, was ich sagte, dass ich gemeinsam mit der Welt Druck auf jene Länder ausüben möchte, damit sie ihr Benehmen ändern. Aber wenn wir es müssen, werden wir das Notwendige tun, um das amerikanische Volk zu verteidigen.«
»Ich behalte mir alle Möglichkeiten vor«
Wenn Staaten mit nuklearen, chemischen oder biologischen Waffen gemeinsame Sache mit terroristischen Gruppen machten, wäre das verheerend, sagte der Präsident. »Wir, die freie Welt, müssen diesen Ländern klar machen, dass sie eine Wahl haben. Und ich behalte mir alle Möglichkeiten vor, wenn sie diese Wahl nicht treffen.« Dies sei auch deutlich genug für Saddam Hussein. »Er muss begreifen, dass es mir ernst ist mit der Verteidigung unseres Landes.«
Die USA fordern die Rückkehr der UNO-Waffeninspektoren in den Irak, die das Land 1998 verlassen hatten. Die Experten sollten überprüfen, ob der Irak sämtliche Massenvernichtungswaffen zerstört hat.
Irak bleibt stur
Der Irak lehnt die Rückkehr der Inspektoren jedoch weiter ab. Vize-Präsident Taha Jassin Ramadan bezeichnete die Inspektoren als Spione. »Es gibt keinen Grund für die Spione der (UNO) Inspektorengruppe in den Irak zurückzukehren, seitdem es dort keine Massenvernichtungswaffen mehr gibt«, sagte Ramadan nach einer Meldung der amtlichen irakischen Nachrichtenagentur INA.