Atomare Abrüstung USA und Russland vor neuen Verhandlungen

Neuanfang in den russisch-amerikanischen Beziehungen: US-Präsident Barack Obama und sein Amtskollege Dmitri Medwedew haben neue Verhandlungen über eine atomare Abrüstung vereinbart. Ziel sei die deutliche "Reduzierung und Begrenzung von strategischen Offensivwaffen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung vor dem G20-Gipfel.

Die USA und Russland wollen sich möglichst noch vor Dezember auf ein neues Abrüstungsabkommen einigen. Das kündigten US-Präsident Barack Obama und sein russischer Amtskollege Dmitri Medwedew nach ihrem ersten persönlichen Treffen am Mittwoch in London an. Die Übereinkunft solle möglichst noch vor dem 5. Dezember erzielt werden. An diesem Tag läuft der erste Abrüstungsvertrag für strategische Atomwaffen (Start I) von 1991 ab.

Das auslaufende Vertragswerk habe "seinen Zweck vollständig erfüllt", betonten Obama und Medwedew. Nun soll ein "neuer Rekord bei der Verringerung der strategischen Offensivwaffen" angestrebt werden. Das neue Abkommen soll bis Dezember vorliegen. Es werde die Sicherheit für beide Länder erhöhen, hieß es in der Erklärung. Eine erste Bilanz der Verhandlungen soll schon bis Juli 2009 vorliegen. Dann will Obama nach Moskau reisen, wie er nach dem Treffen mit Medwedew ankündigte.

Medwedew erklärte, die geplanten Gespräche würden die Grundlage legen für weitere Fortschritte im Verhältnis zu den USA. Zuvor hatte Obama mit Blick auf die bisherigen Differenzen mit Russland dafür plädiert, sich auf Gebiete einer möglichen Zusammenarbeit zu konzentrieren. Zugleich beklagte er die Spannungen zwischen Washington und Moskau in den letzten Jahren. Er wolle das nicht übertünchen. Doch hätten beide Länder auch viele gemeinsame Interessen wie atomare Abrüstung, die Abwehr von Terrorgefahr und die Stabilisierung der Weltwirtschaft.

Der Bereich der Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen wäre ein guter Anfang, sagte Obama. Das Schreckgespenst nuklearer Waffen in den Händen von Terroristen bleibe weiterhin "die größte Bedrohung der Menschheit".

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