Atomwaffen "Vater der islamischen Bombe" entlassen

Nach Vorwürfen wegen der Weitergabe von Atomtechnologie an Iran, Libyen und Nordkorea ist der Nuklearberater der pakistanischen Regierung entlassen worden.

Nach Vorwürfen wegen der Weitergabe von Atomtechnologie an Iran, Libyen und Nordkorea ist der Nuklearberater der pakistanischen Regierung entlassen worden. Der Chefentwickler des pakistanischen Atomwaffenprogramms, Abdul Qadeer Khan, gilt als «Vater der pakistanischen Atombombe». Er wird in Pakistan als Nationalheld verehrt. Zur Entlassung kam es nach Regierungsangaben am Samstag nach einem Treffen der Nuklearen Kontrollbehörde (NCA) unter Vorsitz des pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf.

In einer Mitteilung nach dem Treffen hieß es, die Befragungen anderer Atomwissenschaftler stünden kurz vor dem Abschluss. Pakistan stehe zu seinen Verpflichtungen, Atomtechnologie nicht weiterzugeben. Die Nuklearwaffen dienten ausschließlich der Abschreckung.

Atomtechnologie wurde illegal weitergegeben

Die Regierung hatte erst vor wenigen Tagen eingeräumt, dass Wissenschaftler Atomtechnologie illegal weitergegeben haben. Sie erklärte zugleich, das sei ohne Wissen der Regierung geschehen. In der Mitteilung wurde betont, die Verantwortlichen würden zur Rechenschaft gezogen.

Innenminister Faisal Saleh Hayat hatte noch am Freitag gesagt, Khan gehöre nicht zu den Verdächtigen. Iran wird vor allem von den USA beschuldigt, ein geheimes Atomwaffenprogramm zu betreiben. Libyen hat die Aufgabe seines Atomprogramms bereits bekannt gegeben. Nach Medienberichten soll pakistanische Atomtechnologie im Tausch gegen atomwaffentaugliche Raketen an Nordkorea gegangen sein. Pakistan ist dem Atomwaffensperrvertrag ebenso wie Indien nicht beigetreten.