Attacke auf Berlusconi Angreifer entschuldigt sich

"Es war eine feige und unbedachte Tat": Nach seinem Angriff auf Silvio Berlusconi hat der Täter einen Brief an Italiens Regierungschef geschrieben. Darin drückt er sein "tief empfundenes" Bedauern aus.

Nach dem Angriff auf Silvio Berlusconi hat sich der Täter bei dem italienischen Ministerpräsidenten entschuldigt. In einem Brief an Berlusconi habe der 42-jährige Massimo Tartaglia sein "tief empfundenes" Bedauern über "die feige und unbedachte Tat" zum Ausdruck gebracht, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Tartaglia ist seit der Attacke vom Sonntagabend in Polizeigewahrsam.

Tartaglia hatte Berlusconi in der norditalienischen Wirtschaftsmetropole am Ende einer Parteiveranstaltung eine Souvenir-Nachbildung des Mailänder Doms ins Gesicht geworfen. Er sei nicht vorbestraft, habe aber in der Vergangenheit psychische Probleme gehabt, hieß es.

"Dieses Klima des Hasses macht mir Sorgen"

Berlusconi lag am Montag mit gebrochener Nase, zwei abgebrochenen Zähnen und Kopfschmerzen in einem Mailänder Krankenhaus. Er wurde mit Antibiotika und Schmerzmitteln behandelt, eine Operation war nach Angaben der Ärzte aber nicht erforderlich. Vielmehr kann Berlusconi das Krankenhaus schon am Mittwoch wieder verlassen. "Der Premier müsste morgen entlassen werden können, mit aller Wahrscheinlichkeit am Nachmittag", erklärte der Chefarzt des Hospitals, Alberto Zangrillo.

Zangrillo empfahl dem angeschlagenen Regierungschef, "sich mindestens zwei Wochen aller öffentlichen Verpflichtungen zu enthalten". Auch die zahlreichen Krankenbesuche könnten den Ministerpräsidenten "zusätzlich unter Stress setzen", so Zangrillo.

Berlusconis Sprecher Paolo Bonaiuti sagte, der Ministerpräsident habe sich noch auf der Fahrt zu der Wahlveranstaltung am Sonntag besorgt über ein Klima des Hasses geäußert. "Er sagte mir: 'Wissen Sie, dieses Klima des Hasses und der Spannung macht mir wirklich Sorgen. Denken Sie nicht, dass mir etwas zustoßen könnte?'" Berlusconi ist wegen eines Sexskandals und diverser Korruptionsanklagen in Bedrängnis.

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