Bei einem Doppelanschlag im Irak sind am Dienstag mindestens 35 Menschen getötet worden. Durch die zeitgleiche Explosion zweier Sprengsätze seien in Tadschi nördlich der Hauptstadt Bagdad zudem 28 Menschen verletzt worden, hieß es aus Kreisen des Innenministeriums. Ein Sprecher der Sicherheitskräfte sagte, 40 Menschen seien bei dem Anschlag in der Ortschaft Tadschi nördlich der Hauptstadt Bagdad verletzt worden.
Nach Angaben eines ranghohen Sicherheitsvertreters richteten sich die Anschläge am Dienstag gegen den Sitz des Stadtrats und eine Behörde, die Ausweise ausstellt. Die Anschläge ereigneten sich demnach um 12.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MESZ). Die Agentur Sumeria News meldete unter Berufung auf die Polizei, der erste Attentäter habe vor dem Gebäude des Kommunalrates von Tadschi eine Autobombe gezündet. Kurz darauf habe ein zweiter Terrorist, der sich unter die herbeigeeilten Polizisten, Helfer und Schaulustigen mischte, einen Sprengstoffgürtel zur Detonation gebracht.
Im Juni waren bei Anschlägen im Irak nach Behördenangaben 271 Menschen getötet worden, unter ihnen 155 Zivilisten, 77 Polizisten und 39 Soldaten. Dies bedeutete einen Anstieg um 34 Prozent im Vergleich zum Mai. Zuletzt waren im September vergangenen Jahres vergleichbar viele Menschen bei Anschlägen im Irak ums Leben gekommen. Die irakische Regierung berät diese Woche darüber, ob sie das ursprünglich Ende Dezember auslaufende Mandat für die US-Truppen im Land verlängern soll. Einige Parteien befürworten dies, weil sie glauben, dass die irakischen Sicherheitskräfte alleine noch nicht in der Lage sind, den Al-Kaida-Terroristen die Stirn zu bieten.