"Enorme Fortschritte" Aus für Dr. Fauci und Dr. Birx: US-Vizepräsident Pence löst Corona-Task-Force auf

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Die Top-Corona-Bekämpfer Mike Pence (l.) Anthony Fauci und Deborah Birx bei einer ihrer Pressekonferenzen mit Donald Trump im Weißen Haus
© Mandel Ngan / AFP
Deborah Birx und Anthony Fauci sind für Amerikaner die Top-Corona-Bekämpfer, bekannt von ihren Pressekonferenzen mit Donald Trump. Nun aber wird ihre Task-Force aufgelöst – wegen "enormer Fortschritte" im Kampf gegen das Virus.

Wie lange die Corona-Pandemie noch andauern wird, ist auch unter Experten umstritten. Klar scheint dagegen: Schnell lässt das Virus eine Rückkehr in die Normalität wohl nicht zu – vor allem nicht für die Bürger in den USA, die den Höhepunkt womöglich erst noch vor sich haben. Das glaubt etwa Anthony Fauci, Mitglied der Regierungs-Pandemie-Task-Force. Ausgerechnet dieser Arbeitskreis aus hochrangigen Fachleuten wird demnächst aufgelöst. Das kündigte US-Vizepräsident Mike Pence an, der der Gruppe vorsteht. Ende Mai, Anfang Juni soll Schluss sein.

"Enorme Fortschritte" beim Kampf gegen Corona

Die Auflösung sei ein Zeichen des "enormen Fortschritts" im Kampf gegen das Coronavirus, sagte Pence. Die Nachfolge werden die auch jetzt schon beteiligten Behörden, darunter der Katastrophenschutz übernehmen. "Die Task Force jetzt aufzulösen, ist eine schrecklich Idee", sagte der Harvard-Mediziner Ashish Jha dem US-Sender CNN. Die Vereinigten Staaten seien noch mitten in der Pandemie und es würden noch viele Menschen infiziert werden und sterben. "Ich bin sehr besorgt, dass die Lage noch schlimmer werden könnte, wenn wir nicht mehr von Doktor Birx und Doktor Fauci hören werden", so Jha.

Deborah Birx und Anthony Fauci sind die Gesichter der Task-Force. Beinahe täglich sind sie zu sehen, wie sie beim Pressebriefing des US-Präsidenten Donald Trump an dessen Seite stehen. Sie zweifeln auch daran, dass die von der US-Regierung forcierte rasche Aufhebung aller Corona-Beschränkungen eine gute Idee ist. Doch sowohl der Staatschef als auch sein Stellvertreter reklamieren große Erfolge im Kampf gegen den Erreger und wollen daher – und auch wegen des Präsidentschaftswahlkampfs – so schnell wie möglich zur Vor-Corona-Zeit zurück.

Werden 134.000 Menschen sterben?

Die USA sind das weltweit von der Pandemie am stärksten betroffene Land. Forschern der Universität Johns Hopkins zufolge, wurden bislang rund 1,2 Millionen Ansteckungen nachgewiesen, rund 70.000 Menschen sind an den Folgen der Infektion gestorben. Einige Hochrechnungen, darunter auch ein Modell, das bereits mehrfach von der Regierung herangezogen worden war, gehen davon aus, dass die Zahl der Toten bis zum Hochsommer noch auch etwa 134.000 ansteigen wird. Damit wären deutlich mehr Menschen dem Virus zum Opfer gefallen, als von der US-Regierung zu Beginn der Krankheitswelle prognostiziert worden war.

AFP · DPA
nik