Bahnprojekt Stuttgart 21 Hohes Interesse an Volksentscheid nur in der Hauptstadt

Der Streit über das Bahnprojekt Stuttgart 21 soll am Sonntag mit einer Volksabstimmung beendet werden. Rund 7,6 Millionen Bürger sind aufgerufen, für oder gegen den Weiterbau abzustimmen. Am Vormittag war die Beteiligung am Volksentscheid in vielen Städten aber geringer als bei der Landtagswahl im März.

Tausende Baden-Württemberger haben am Sonntagvormittag ihre Stimme beim Volksentscheid über das Bahnprojekt Stuttgart 21 abgegeben. Die Beteiligung war in vielen Städten aber zunächst geringer als bei der Landtagswahl im März, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. Nur in Stuttgart selbst lag der Anteil mit 27,8 Prozent über dem Wert der Landtagswahl. Damals hatten zu dem Zeitpunkt 25,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme entweder per Urnengang oder Brief abgegeben.

7,6 Millionen Baden-Württemberger sind aufgerufen, über einen Ausstieg des Landes aus den Finanzierungsverträgen mit der Deutschen Bahn zu entscheiden. Das Abstimmungsquorum liegt bei einem Drittel der Wahlberechtigten. Demnach müssten 2,5 Millionen Menschen für den Ausstieg des Landes aus dem Projekt stimmen.

In Heidelberg hatten am Sonntagvormittag rund 15 Prozent der Berechtigten ihr Votum abgegeben - bei der Landtagswahl im März waren es mehr als ein Viertel gewesen. In Mannheim war es gut jeder Zehnte gegenüber 16 Prozent bei der Landtagswahl. 13 Prozent der Freiburger machten für oder gegen das umstrittene Wahlprojekt ein Kreuzchen, gut ein Fünftel war es bei der Wahl des neuen Landtags. In Karlsruhe stimmten im Laufe des Vormittags 6 Prozent der Aufgerufenen über Stuttgart 21 ab - im Vergleich zu 11 Prozent bei der Wahl.

DPA
kave/DPA