Bootsunglück Flüchtlingsdrama vor Westafrika

Bei dem Versuch, die Kanarischen Inseln per Boot zu erreichen, sind mindestens 28 Westafrikaner ertrunken. Es wird nun nach weiteren Booten gesucht - und nach den Organisatoren der Todesfahrt.

Beim Versuch, von der Küste Westafrikas auf die Kanarischen Inseln zu gelangen, sind wenigstens 28 Afrikaner ertrunken. Ihre Leichen wurden nach Angaben der marokkanischen Behörden an der Küste der Westsahara nördlich von El Aiún entdeckt. Die Afrikaner waren mit zwei Booten in See gestochen, um von der spanischen Ex-Kolonie auf die Kanaren zu gelangen.

Dabei verunglückten sie offenbar mit ihren Booten im Atlantik. Die Ursachen des Unglücks waren zunächst unbekannt. Die Behörden in Marokko schlossen nicht aus, dass sich noch weitere Flüchtlinge an Bord der beiden Boote befunden hatten. Sie leiteten eine Untersuchung ein und fahndete nach den Schleppern, die die Überfahrt organisiert hatten.

Zustrom nimmt zu

Der Zustrom afrikanischer Flüchtlinge auf die zu Spanien gehörende Inselgruppe nahm in den vergangenen Wochen wieder zu. Seit Anfang des Jahres gelangten nach Angaben der spanischen Regierung über 13.000 Afrikaner illegal auf die Kanaren, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Eine gemeinsame Operation der EU-Staaten zur Eindämmung der illegalen Zuwanderung auf der Inselgruppe verzögerte sich auf Grund bürokratischer Schwierigkeiten und soll Mitte August beginnen.

DPA
DPA