Pressestimmen zum Brexit-Votum "Die Mehrheit der Briten tritt die europäische Idee mit Füßen"

Das Brexit-Votum erschüttert die EU. Nicht wenige warnen vor den Folgen für das vereinte Europa. Auch in der deutschsprachigen Presse ist der Brexit das beherrschende Thema. Ein Überblick.

Nach der Absage der Briten an die EU hat Brüssel eine zügige  Umsetzung des Votums verlangt. Die EU erwarte, dass London die Entscheidung "so schnell wie möglich" wirksam mache, hieß es in einer Erklärung. Beim Referendum stimmten 51,9 Prozent der Briten für den Austritt aus der EU und lösten damit am Freitag weltweit Erschütterung und Turbulenzen an den Börsenmärkten aus. Premierminister David Cameron zog die Konsequenzen und kündigte seinen Rücktritt bis Oktober an.

Insgesamt sprachen sich 17,4 Millionen Briten für den Brexit aus, wie die Behörden nach Auszählung der 382 Wahlbezirke mitteilten. 16,1 Millionen Menschen und damit 48,1 Prozent stimmten für den Verbleib in dem Staatenbund. 72,2 Prozent der 46,5 Millionen registrierten Bürger gaben ihre Stimme ab. Großbritannien ist damit das erste Land, das die EU verlässt.

Einer "der bittersten Tage, die ich in Europa erlebt habe"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nannte die Entscheidung einen "Einschnitt" für Europa. SPD-Chef Sigmar Gabriel und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) sprachen sich für eine Politikwende in Europa aus. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sprach von einem "der bittersten Tage, die ich in Europa erlebt habe".

Bereits am Tag des Brexit-Votums werden mögliche weitreichende Folgen diskutiert. Weite Teile der deutschsprachigen Presse reagierten geschockt. 

DPA
fin