Demonstration gegen Baschar al Assad Polizei räumt syrische Botschaft in Berlin

Wieder ließ der syrische Despot Baschar al Assad auf einen Trauerzug schießen. In Berlin versammelten sich daraufhin Demonstranten vor der syrischen Botschaft und drangen in das Gebäude ein. Die Polizei musste eingreifen. Auch in anderen Städten gab es Demonstrationen und Besetzungen.

30 syrische Regimegegner sind Samstagnacht in die syrische Botschaft in Berlin eingedrungen. Wie die Polizei mitteilte, hätten die Demonstranten zunächst ein Tor zum Botschaftsgelände im Stadtteil Tiergarten aufgebrochen und danach die Fassade mit Farbbeuteln beworfen. Außerdem sprühten sie nach Augenzeugenberichten "Free Syria" an die Außenwand der Botschaft.

Wie ein Polizeisprecher sagte, kam es zu einem kleinen Tumult, als die Gegner des Regimes von Präsident Baschar al Assad in die Vertretung eindrangen. Nach Aufforderung des Botschafters habe eine Hundertschaft der Berliner Polizei die Demonstranten aus dem Gebäude herausgeholt und ihre Personalien festgestellt.

Bei einer ähnlichen Aktion in der Schweiz stürmten am Samstag fünf Demonstranten die syrische UN-Mission in Genf. Am Nachmittag hatten rund 30 bis 40 aus Syrien stammende Kurden vor dem Gebäude demonstiert. Fünf von ihnen sei es später gelungen, über ein Baugerüst in eines der Büros der UN-Mission einzudringen. Sie schwenkten syrische Flaggen und warfen Dokumente auf die Straße. Sie wurden nach Polizeiangaben vorübergehend festgenommen.

Assad lässt weiter auf Demonstranten schießen

In Syrien hatte es bei der Beisetzung Tamos am Samstag erneut Gewalt gegeben. Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten feuerten die Sicherheitskräfte auf die rund 50.000 Teilnehmer eines Trauerzuges in Kamischli und töteten mindestens zwei Menschen. Tamo war am Freitag in seinem Haus von vier maskierten Männern erschossen worden. Der bekannte kurdische Oppositionelle hatte dem Nationalrat angehört, dem wichtigsten Zusammenschluss der syrischen Opposition. Er war erst kürzlich aus der Haft entlassen worden.

In Wien waren nach Polizeiangaben bereits in der Nacht zum Samstag elf syrische Regierungsgegner festgenommen worden, nachdem sie in die syrische Botschaft eingedrungen waren und auf dem Balkon demonstrierten. Vor der syrischen Botschaft in Beirut forderten 50 Aktivisten den Rücktritt von al Assad.

DPA
ono/DPA/AFP

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