Deutschland nimmt nach Angaben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) zwei Häftlinge aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo auf. Das teilte der Minister am Mittwoch in Berlin mit. Die Bundesregierung unterstütze die USA in ihrem Bemühen um eine Schließung des Lagers und sehe sich in der Verantwortung, bei der Auflösung zu helfen, begründete de Maizière die Entscheidung. Nach seinen Angaben erklärten sich die Länder Hamburg und Rheinland-Pfalz zur Aufnahme der Häftlinge bereit.
De Maizière hat die Aufnahme unter anderem mit humanitären Gründen erklärt. "Ich bin nicht nur Bundesminister des Inneren, sondern ich bin auch Mensch und Christ", sagte de Maizière am Mittwoch in Berlin.
Die beiden Häftlinge, die aus Syrien und dem Libanon stammen, hätten nach neunjähriger Haft im Gefangenenlager Guantanamo eine neue Chance verdient, sagte der Minister. Für ihre Aufnahme sei er den Ländern Hamburg und Rheinland-Pfalz besonders dankbar. Eine Sicherheitsgefahr gehe von den Häftlingen nicht aus.
"Gegen diese beiden Personen liegen weder in den USA noch in den Herkunftsländern noch in Deutschland strafrechtliche Vorwürfe vor", sagte de Maizière. Außerdem seien sie von deutschen Sicherheitsbehörden und dem Innenministerium überprüft worden. "Ich will hinzufügen, dass es weitere Aufnahmen nicht geben wird", sagte der Innenminister. Dies habe er auch den USA mitgeteilt.