Seitdem das umstrittene Enthüllungsbuch "Fire and Fury: Inside the Trump White House" erschienen ist, versucht die US-Regierung die unliebsamen Passagen als belanglos darzustellen. Die Sprecherin des Weißen Hauses nannte das Buch von US-Journalist Michael Wolff "trashige Tabloid-Fiktion", der US-Präsident selbst attestierte seinem ehemaligen Chefstrategen und Zitatelieferanten für das Skandalbuch, Steve Bannon, er habe "nicht nur seinen Job verloren, sondern auch seinen Verstand".
Auch ranghohe Mitarbeiter stellten sich hinter Donald Trump und attackierten das Enthüllungsbuch und dessen Autor. Trumps Politikberater Stephen Miller sagte am Sonntag auf dem US-Sender CNN, Trump sei "ein politisches Genie" und Wolff der "Müll-Autor eines Müll-Buchs". Dem Moderator wurde das turbulente Interview nach knapp 13 Minuten zu bunt, sodass er das Gespräch abbrach.
CNN-Moderator: "Zeit meiner Zuschauer verschwendet"
So warf Trump-Berater Miller dem CNN-Moderator Jake Tapper während des Gesprächs vor, "herablassend" zu sein. Darüber hinaus attestierte er dem Sender "24 Stunden negative Anti-Trump-Berichterstattung", die eine "vergiftete Umgebung" schaffen würde. Miller stellte die Enthüllungen in "Fire and Fury" als belanglos dar und bezeichnete die "grotesken Kommentare" von Steve Bannon in dem Buch als "konträr zur Realität". Er habe auf seinen Reisen mit Donald Trump "ein politisches Genie" erlebt.

CNN-Moderator Jake Tapper wurde die Trump-Lobhudelei - und Millers konsequentes Ignorieren von Fragen - irgendwann zu viel. Nach knapp 13 Minuten brach er das Interview ab. "Sie denken gerade nur an einen Zuschauer", so Tapper und nannte den Trump-Berater "unterwürfig". "Ich habe genug Zeit meiner Zuschauer verschwendet", sagte er und moderierte das Gespräch, unter Millers Protest, ab.
Der US-Sender CNN gehört zu Donald Trumps Intimfeinden. Immer wieder bezeichnet der Präsident CNN als "Fake News". Nur wenige Tage nach den Krawallen in Charlottesville, bei denen eine Frau durch einen wohl absichtlichen Autounfall ums Leben gekommen war, retweetete Trump ein Bild, auf dem ein Zug eine Person überfährt, auf dessen Kopf das Logo des Nachrichtensenders CNN montiert war. Nach Protesten löschte er das Posting.