Die Straßen rund um die Hamburger Außenalster gehören zu den besten Adressen der Stadt. Sie sind gesäumt von prächtigen Villen in parkähnlichen Gärten, in denen Prominente, Industrielle und andere Superreiche residieren. Modedesigner Wolfgang Joop, Tennis-Ass Michael Stich oder die Werften-Dynastie Blohm leben oder lebten hier, erfährt der Hamburg-Tourist bei Stadtrundfahrten - ganz zu schweigen von Panik-Rocker Udo Lindenberg, der im Nobelhotel "Atlantic" seine Zelte aufgeschlagen hat. Dazu gesellen sich vornehmene Segel- und Ruderclubs, Dependancen von Großkonzernen und die Musikhochschule.
In diesem Umfeld fällt ein Haus gar nicht besonders auf - und genau dort soll US-Präsident Donald Trump während des G20-Gipfels am 7. und 8. Juli in der Hansestadt sein Quartier beziehen, nachdem er offenbar Probleme hatte, ein Hotel zu finden: Es ist das Gästehaus des Hamburger Senats, berichtet die "Bild"-Zeitung, die sich auf interne Behördenunterlagen beruft.
Behörden schweigen zur Unterkunft von Donald Trump
Und wie üblich in solchen Fällen gibt es auch diesmal wieder keine Bestätigung und kein Dementi zu dem Bericht. Derjenige, der am besten wissen sollte, ob das Haus von der Trump-Delegation gebucht ist - Hausherr Olaf Scholz, Bürgermeister der Hansestadt - lässt über sein Büro ausrichten, dass die Angelegenheit nicht kommentiert wird. Auch die US-Botschaft in Berlin kann, will oder darf sich auf stern-Anfrage nicht zur Unterkunft des Präsidenten äußern.
Trotz der Schweigsamkeit der Behörden spricht etwas dafür, dass die Information der "Bild"-Zeitung korrekt ist. Bei den Recherchen zu diesem Artikel vor Ort an der weißen Villa fuhr plötzlich ein schwarzer BMW vor, der Fahrer stieg aus, machte Fotos vom stern-Reporter und folgte ihm noch wenige Minuten durch die Stadt.
Komfortable Residenz
Daher scheint sich ein Blick auf die mögliche Schlafstatt von Donald Trump im Gästehaus des Senats zu lohnen, jener sagenumwobenen Villa an der Außenalster, aus deren Inneren nur wenig bekannt ist. Eine offizielle Präsenz des klassizistischen Prachtbaus im Internet gibt es nicht. Und so muss man sich auf die Angaben derer verlassen, die schon einmal drin waren in dem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert.
Und danach dürfte sich der US-Präsident dort wohlfühlen: Elegante, gediegene Möbel, prunkvolle Kronleuchter, teures Parkett, große Flügeltüren und mehrere komfortable Schlafzimmer mit traumhaften Alsterblick erwarten die Gäste, dazu gibt es einen perfekten, diskreten Service - in Sachen Komfort kann die Villa möglicherweise mit dem Weißen Haus in Washington mithalten.
Viele Vorteile für Unterbringung des US-Präsidenten
Kein Wunder also, dass schon zahlreiche prominente Besucher in der weißen Villa genächtigt haben, Prinz Charles und seine damalige Frau Diana zum Beispiel oder Ex-US-Außenminster Henry A. Kissinger. Vor allem Bundeskanzler Helmut Schmidt soll das Haus in seiner Heimatstadt während seiner Amtszeit rege genutzt und dort regelmäßig Staatsgäste zu vertraulichen Gesprächen empfangen haben. Der Hamburger Senat lädt häufig zu feierlichen Anlässen in das Gebäude.

Für den möglichen Aufenthalt von Donald Trump Anfang Juli hält das Haus noch weitere Vorteile bereit: Hubschrauber können direkt vor der Tür landen, durch die Lage am Wasser können Secret Service und Polizei das Grundstück gut sichern, außerdem ist die Zentrale der US-Delegation für den G20-Gipfel im Konsulat auf der gegenüberliegenden Alsterseite nur rund anderthalb Kilometer Luftlinie von der Villa in der Straße "Schöne Aussicht" entfernt.
Mit nur 250 Metern ist übrigens die Adresse "Am Feenteich 20" noch näher dran an der möglichen Residenz von Donald Trump. Dort befindet sich das Generalkonsulat von Russland - praktisch, falls es dort mal etwas für den US-Präsidenten zu erledigen gibt.
