Szenario des "Boston Globe" So sehen die Nachrichten aus, wenn Trump US-Präsident wird

Was passiert, wenn der rechtspopulistische Schreihals Donald Trump tatsächlich der nächste Präsident der USA wird? Die amerikanische Zeitung "Boston Globe" hat aus dem Worst-Case-Szenario eine fiktive Titelseite gemacht - als Warnung.

Es könnte tatsächlich passieren. Donald Trump, der Milliardär, der gerne und laut Dinge gegen Muslime und Ausländer und Frauen und Journalisten und Behinderte sagt, könnte tatsächlich der nächste Präsident der Vereinigten Staaten werden. Was geschähe dann mit den USA und der Welt? Die US-amerikanische Zeitung "Boston Globe" - alles andere als ein ortsansässiges Käseblatt - hat sich ausgedacht, wie die Nachrichten aussähen, würde Trump tatsächlich der mächtigste Mann der Erde. 

Die Redaktion hat eine Titelseite zusammengestellt, wie sie in einem Jahr aussehen könnte - das angegebene Datum ist der 9. April 2017 - wenn Trump US-Präsident wäre und seine politischen Vorhaben umsetzte.

Auch, wenn das Ergebnis witzig anmutet: Der "Boston Globe" versteht das Projekt weniger als Satire als vielmehr als Warnung. Das geht aus dem einleitenden Text zur fiktiven Seite Eins hervor. Darin appelliert die Zeitung an die Republikaner, Trumps Präsidentschaft noch zu verhindern.

"Abschiebungen beginnen"

Aufmacher der fiktiven Titelseite ist der Artikel "Abschiebungen beginnen". Im Wahlkampf fordert Trump unentwegt, sämtliche 11,3 Millionen illegale Migranten innerhalb von zwei Jahren aus den USA abzuschieben. Aus dem Text des "Boston Globe" geht hervor, dass dafür 400 Milliarden Dollar Budget und 900.000 Mitarbeiter nötig wären.

Das Blatt schreibt in seiner Prophezeiung von Unruhen im Land, von Polizeigewalt und Tränengas und den fatalen Auswirkungen, die die Maßnahme auf die Wirtschaft haben wird, schließlich fallen mit den Einwandern auch Millionen Arbeitskräfte weg. Und wie geht es eigentlich mit dem Bau der Mauer an der Grenze zu Mexiko voran? Vielleicht steht das ja im Innenteil.

"US-Soldaten weigern sich, die Familien von IS-Kämpfern zu töten"

Ein weiterer Artikel auf der fiktiven Seite widmet sich Trumps Vorstellung vom Kampf gegen den IS: Trump hatte bekanntgegeben, dass er als Präsident nicht nur die Terroristen selbst, sondern deren gesamte Familie ermorden zu lassen. In der Zukunftsvision des "Boston Globe" haben die Soldaten offenbar Skrupel, diesen fragwürdigen Befehl auszuführen.

"Börsen stürzen ab wegen drohendem Handelskrieg"

Mit diesem Artikel spielt der "Boston Globe" auf Trumps Vorhaben an, Importe aus China mit bis zu 45 Prozent besteuern zu wollen. Journalisten sehen darin die Gefahr für einen Handelskrieg zwischen den beiden Wirtschaftsmächten, über dessen Auswirkungen sie in ihrer Zukunftsausgabe vom Frühjahr 2017 bereits berichten.

"Trump in der Short List für den Nobelpreis"

Den Rest der Titelseite hat der "Boston Globe" mit mehreren Meldungen bestückt, die tatsächlich mehr oder weniger humoristisch gemeint sein dürften. Zum Beispiel kündigt die Seite etwa einen Artikel im Innenteil der Zeitung an, der davon berichtet, wie Präsident Trump den US-amerikanischen Musiker Kid Rock zum US-Botschafter in Japan bestellt hat. Und freilich steht der neue Präsident Trump auch auf der Short List mit der engeren Auswahl für den Friedensnobelpreis.

jen

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