Alle zwei Jahren stehen in den USA Wahlen an, und wer auf den Stimmzetteln landen will, muss zunächst die innerparteilichen Vorwahlen gewinnen. Und die finden derzeit statt. Diese Abstimmungen geben auch immer ein ersten Eindruck über die Stimmung im Land – und bei der führt immer noch kein Weg an Donald Trump vorbei. Obwohl längst nicht mehr im Amt als US-Präsident, gilt er immer noch als Königsmacher in der republikanischen Partei. Was wiederum direkt zu seinem früheren Leibarzt Mehmet Oz führt.
Trump-Lager tritt gegen sich selbst an
Der 61-jährige Mediziner will im Herbst für den Bundesstaat Pennsylvania in den US-Senat einziehen. Dazu aber muss er zunächst die Vorwahl bestehen. Sein Konkurrent Dave McCormick war früher Hedgefondsmanager und hatte unter George W. Bush im Finanzministerium gearbeitet. Politisch hat er eindeutig mehr Erfahrung als Dr. Oz, der als Herzchirurg berührt wurde. Sein Problem ist nur: Er hat zwar die Unterstützung von zahlreichen Vertrauten Donald Trumps, nur leider nicht vom Ex-Präsidenten persönlich. Der hat sich auf die Seite seines alten Arzts geschlagen.
Bei den Republikanern in Pennsylvania konkurriert das Trump-Lager gewissermaßen gerade mit sich selbst. Wenig überraschend liegen die beiden Kandidaten fast gleich auf: Nach ersten Auszählungen führte McCormick (31,2 Prozent) vor Mehmet Oz (31,1 Prozent). Das Verhältnis kehrte sich aber im Verlauf des Wahlabends um, nun liegt der Mediziner hauchzart vorne. Die Statuten des Ostküsten-Bundesstaat sehen allerdings eine Neuauszählung vor, wenn die Stimmdifferenz zwischen zwei Kandidaten weniger als 0,5 Prozent beträgt. Das kann allerdings noch dauern, da nicht alle Wahlbriefe zugestellt wurden.
Medizin-Check-up im Fernsehen
Dr. Mehmet Oz hatte lange Zeit eigentlich eine hervorragende Reputation, die er allerdings mit Fernsehauftritten und fragwürdigen Heilmittelempfehlungen ruinierte. Kurz vor seiner Zeit im Weißen Haus hatte sich Trump bei eben diesem Dr. Oz einen Check-up-Termin geben lassen – und diese Zusammenkunft als TV-Show inszeniert. Vor laufenden Kameras attestierte der Trump-Fan seinem Präsidentschaftskandidaten einen (überraschenden) Body-Mass-Index von 29,6, einen Hang zu Fastfood sowie ganz generell eine pralle Lebenskraft: "Er wird der gesündeste Präsident aller Zeiten sein", sagte Oz damals. Die Schmeicheleien jedenfalls könnten sich nun für ihn auszahlen.
Quellen: "Post-Gazette", Deadline.com