Der in Thailand festgenommene Topterrorist Hambali hat laut einem Zeitungsbericht vermutlich einen Anschlag auf den Asian-Pazifik-Gipfel im Oktober in Bangkok geplant. Bei dem El Kaida-Führungsmitglied seien Sprengsätze und Waffen gefunden worden, meldete die thailändische Zeitung "The Nation" am Freitag. Nach Darstellung thailändischer Geheimdienstkreise wurde der mutmaßliche Südostasien-Chef von El Kaida inzwischen nach Indonesien überstellt, da er Drahtzieher des Bombenattentats von Bali sowie des Anschlags auf ein Luxushotel in Jakarta vorige Woche sein soll.
US-Geheimdienstler jagten ihn
Angaben eines thailändischen Geheimdienstoffiziers zufolge war Hambali am Montag in der Tempelstadt Ayutthaya gefasst worden. Am Mittwoch sei er nach Indonesien geflogen worden. An der Festnahme seien US-Geheimdienstmitarbeiter und thailändische Beamte nach Monate langen Ermittlungen gegen den Extremisten beteiligt gewesen.
Der Indonesier Hambali, mit richtigem Namen Riduan bin Isamabudian, ist nach Angaben des US-Fernsehsenders CNN das ranghöchste El-Kaida-Mitglied, das bisher gefasst worden ist. US-Präsident George W. Bush nannte ihn auf dem Marineinfanterie-Stützpunkt Miramar in Kalifornien einen «bekannten Mörder» und einen der «tödlichsten Terroristen der Welt».
Operationchef der Jemaah Islamiyah
Hambali soll Operationschef der radikal-islamischen Gruppe Jemaah Islamiyah sein, die für das Bombenattentat auf Bali im Oktober 2002 verantwortlich gemacht wird. Dabei waren mehr als 200 Menschen getötet worden, die meisten davon ausländische Touristen.
Zwei Drittel aller Spitzenfunktionäre der Terrororganisation El Kaida seien inzwischen gefasst oder getötet worden, sagte der US- Präsident. Der Kampf gegen den Terrorismus gehe weltweit weiter: "Jeder Terrorist muss wissen: wo immer sie sind, wir werden sie zur Strecke bringen, bis sie keine Gefahr mehr für die USA sind".
Hambali sei einer der engsten Mitarbeiter des El-Kaida- Spitzenfunktionärs Chalid Scheich Mohammed, der im März in Pakistan festgenommen worden war und der als Chefplaner der Terroranschläge vom 11. September 2001 gilt. Hambali, laut CNN das einzige nicht- arabische Mitglied der El Kaida-Führung, hatte nach Angaben von US-Regierungsbeamten in jüngster Zeit größere Geldsummen in Pakistan für einen weiteren großen Terroranschlag erhalten.
"Ein sehr großer Fisch"
Der australische Ministerpräsident John Howard und eine Reihe südostasiatischer Regierungen begrüßten die Festnahme Hambalis. Er sei ein "sehr großer Fisch" und das Hauptverbindungsglied zwischen El Kaida und Jemaah Islamiyah, sagte Howard. Der Regierungschef zeigte sich überzeugt, dass die Festnahme Hambalis psychologisch dem weltweiten Terrornetz einen sehr heftigen Schlag versetzen würde.