Entführter Soldat Israel lässt Truppen aufmarschieren

Israel droht der Hamas und lässt Truppen an der Grenze zum Gazastreifen aufmarschieren. Auslöser für die Eskalation des Konflikts ist die Entführung eines israelischen Soldaten - dieser ist offenbar französischer Staatsbürger.

Nach der ersten Entführung eines israelischen Soldaten durch militante Palästinenser seit zwölf Jahren spitzt sich die Lage in Nahost weiter zu. Um für eine Bodenoffensive vorbereitet zu sein, ließ die israelische Armee am Rande des Gazastreifens Truppen aufmarschieren. Ein Sprecher der radikalen "Volkswiderstandskomitees" in Gaza dementierte Berichte, nach denen seine Gruppe den Soldaten Gilad Schalit festhält. Aus palästinensischen Kreisen hieß es, der 19-Jährige sei offenbar in der Gewalt des militärischen Arms der radikalislamischen Hamas-Bewegung Issedin al Kassa im Gazastreifen. Nach Angaben von Diplomaten ist der Soldat französischer Staatsbürger. Die Regierung in Paris bemühe sich um seine Freilassung, sagte eine Sprecherin der französischen Botschaft in Tel Aviv.

Ein Armeesprecher bestätigte die israelischen Truppenbewegungen. Gegenwärtig handele es sich um "allgemeine Vorbereitungen". Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hatte nach dem tödlichen Angriff militanter Palästinenser auf einen israelischen Grenzposten mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht. Das so genannte Sicherheitskabinett hatte am Sonntag "harte militärische Schritte" in den Palästinensergebieten gebilligt.

Mit der Umsetzung soll jedoch zunächst abgewartet werden. Olmert schloss eine Übergabe palästinensischer Gefangener im Gegenzug für eine Freilassung Schalits aus. Nach dem Angriff auf einen Grenzposten südlich des Gazastreifens mit zwei getöteten israelischen Soldaten werde es keine Zurückhaltung mehr geben, warnte Olmert.

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