EU-Energiegipfel in Jekaterinburg Russland fordert von EU mehr Rücksicht in Energiefragen

Die EU-Absprachen in Energiefragen seien ungerecht und die Interessen Russlands würden nicht berücksichtigt, findet Premier Wladimir Putin. Er verlangt mehr Mitspracherecht.

Kremlchef Wladimir Putin hat bei einem Gipfeltreffen mit der EU-Spitze mehr Rücksicht auf russische Energieinteressen gefordert. "Es ist offensichtlich, dass ein Energiedialog nur Erfolg haben kann, wenn gegenseitig die Interessen berücksichtigt werden", sagte Putin am Dienstag in Jekaterinburg.

An dem Gipfel rund 1700 Kilometer östlich von Moskau nahm auch EU-Energiekommissar Günther Oettinger teil. Er wird in Russland dafür kritisiert, gegen die Interessen der Energiegroßmacht zu arbeiten. Russland ist der größte Gas- und Öllieferant der Europäischen Union.

Putin wünscht sich "berechenbare Wirtschaftspolitik"

Zum Auftakt des Gipfels in der Industriestadt am Ural forderte Putin eine "berechenbare Wirtschaftspolitik" der EU. Russland kritisiert unter anderem das dritte Energiepaket als "ungerecht". So beklagt der russische Staatskonzern Gazprom einen fehlenden Zugang zu Endkunden in Europa. Die EU will damit verhindern, dass ein Energieförderer wie Gazprom gleichzeitig auch Eigentümer von Pipelines ist, um dessen Marktmacht in Grenzen zu halten.

Putin sprach von einer "Reihe von Problemen". So stört sich Moskau am Ziel der EU, unter Umgehung des Riesenreichs mit einer neuen Pipeline unabhängiger von russischen Energieträgern zu werden. Auf Kritik der Russen stößt auch ein EU-Kartellverfahren gegen Gazprom.

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ds/DPA