Mitten im Hafen von Piräus zelten Tausende Flüchtlinge unter katastrophalen Bedingungen. Europa will sie nicht, die Türkei muss sie nicht nehmen. Der griechische Staat ignoriert sie. Doch jetzt naht die Touristensaison. Andreas Petzold hat das Lager besucht.
Gestrandet an den Toren Europas Besuch im Flüchtlingslager Piräus

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Piräus, der Hafen von Athen.
Hier, direkt am Meer, leben etwa 3.300 Flüchtlinge. Zusammengepfercht auf dem Hafengelände.
Sie haben es nicht rechtzeitig vor der Grenzschließung nach Mazedonien geschafft. In die Türkei müssen sie aber nicht zurück, weil sie vor der Gültigkeit des Flüchtlings-Abkommens ankamen.
Unzählige Zelte reihen sich aneinander. Wer Glück hat, kommt in einer Lagerhalle unter.
Nahezu alles wird von Freiwilligen bereitgestellt. Es gibt Chemie-Toiletten, doch die Lebensumstände sind katastrophal.
stern-Herausgeber Andreas Petzold trifft hier Ahmed Amid. Er ist aus dem Iran geflüchtet und seit 47 Tagen in Piräus.
Ahmed Amid: "Ich sollte der Armee beitreten, aber das mochte ich nicht. Also bin ich nicht eingetreten und lebte dann 12 Jahre im Untergrund. Ich konnte weder ein Haus noch ein Auto oder eine Sim-Karte kaufen."
Andreas Petzold: "Wo wollen Sie nun hin?"
Amid: "Ich habe einen Bruder in Deutschland, aber ich möchte in Griechenland bleiben. Denn alles, was ich möchte, ist ein sicherer Ort zu leben."
Petzold: "Haben Sie Asyl beantragt?"
Amid: "Nein, man sagt uns, wir müssen das über Skype tun. Aber der Skype-Kanal der Asylbehörde ist nur drei Stunden pro Woche geöffnet. Über 10.000 Leute wollen sich über Skype registrieren. Das ist unmöglich und nicht fair."
Petzold: "Haben Sie noch Geld?"
Amid: "Nein."
Petzold: "Wie kriegen Sie dann Essen? Es sieht nämlich so aus, als hätte der Staat diesen Ort vollkommen verlassen."
Amid: "Ich lebe in einem Zelt. Frühstück, Mittagessen und Abendessen geben die freiwilligen Helfer aus."
Petzold: "Wie verbringen Sie Ihre Zeit hier?"
Amid: "Ich übersetze für die freiwilligen Helfer und die Einsatzkräfte und verteile das Essen unter den Leuten hier."
Die Polizei hat mittlerweile damit begonnen, das Camp zu räumen. Die Flüchtlinge werden in ein neues Auffanglager vor der Stadt gebracht. Auch, weil die Touristensaison und das griechische Osterfest vor der Tür stehen.
Hier, direkt am Meer, leben etwa 3.300 Flüchtlinge. Zusammengepfercht auf dem Hafengelände.
Sie haben es nicht rechtzeitig vor der Grenzschließung nach Mazedonien geschafft. In die Türkei müssen sie aber nicht zurück, weil sie vor der Gültigkeit des Flüchtlings-Abkommens ankamen.
Unzählige Zelte reihen sich aneinander. Wer Glück hat, kommt in einer Lagerhalle unter.
Nahezu alles wird von Freiwilligen bereitgestellt. Es gibt Chemie-Toiletten, doch die Lebensumstände sind katastrophal.
stern-Herausgeber Andreas Petzold trifft hier Ahmed Amid. Er ist aus dem Iran geflüchtet und seit 47 Tagen in Piräus.
Ahmed Amid: "Ich sollte der Armee beitreten, aber das mochte ich nicht. Also bin ich nicht eingetreten und lebte dann 12 Jahre im Untergrund. Ich konnte weder ein Haus noch ein Auto oder eine Sim-Karte kaufen."
Andreas Petzold: "Wo wollen Sie nun hin?"
Amid: "Ich habe einen Bruder in Deutschland, aber ich möchte in Griechenland bleiben. Denn alles, was ich möchte, ist ein sicherer Ort zu leben."
Petzold: "Haben Sie Asyl beantragt?"
Amid: "Nein, man sagt uns, wir müssen das über Skype tun. Aber der Skype-Kanal der Asylbehörde ist nur drei Stunden pro Woche geöffnet. Über 10.000 Leute wollen sich über Skype registrieren. Das ist unmöglich und nicht fair."
Petzold: "Haben Sie noch Geld?"
Amid: "Nein."
Petzold: "Wie kriegen Sie dann Essen? Es sieht nämlich so aus, als hätte der Staat diesen Ort vollkommen verlassen."
Amid: "Ich lebe in einem Zelt. Frühstück, Mittagessen und Abendessen geben die freiwilligen Helfer aus."
Petzold: "Wie verbringen Sie Ihre Zeit hier?"
Amid: "Ich übersetze für die freiwilligen Helfer und die Einsatzkräfte und verteile das Essen unter den Leuten hier."
Die Polizei hat mittlerweile damit begonnen, das Camp zu räumen. Die Flüchtlinge werden in ein neues Auffanglager vor der Stadt gebracht. Auch, weil die Touristensaison und das griechische Osterfest vor der Tür stehen.