Die Richter des US-Militärgerichts in Fort Meade im US-Bundesstaat Maryland sahen es am Freitag als erwiesen an, dass der 32-Jährige einen Gefängnisinsassen mit seinem Hund in Angst und Schrecken versetzt hat. Zudem wurde der Feldwebel degradiert und muss 7200 Dollar Strafgeld zahlen, wie eine Armeesprecherin mitteilte. Der Mann war bereits der elfte Soldat, der wegen der Misshandlung von Gefangenen in dem Gefängnis verurteilt wurde.
Zwangsarbeit und Degradierung
Ein Militärgericht im US-Staat Maryland hat einen Hundeführer des US-Heeres wegen Misshandlung von Häftlingen im irakischen Gefängnis Abu Ghraib zu 90 Tagen Zwangsarbeit verurteilt. Außerdem wurde der 32-jährigen Feldwebel Santos Cardona degradiert.
Cardona ist der elfte US-Soldat, der wegen Folter- und Missbrauchsvorwürfen in Abu Ghraib verurteilt wurde. Die Geschworenen hatten ihn des Pflichtversäumnis und der Bedrohung eines Gefangenen mit einem Hund für schuldig befunden. Cardona hatte seinen belgischen Schäferhund unmittelbar vor dem Gesicht eines Gefangenen bellen lassen.
Einige Anklagepunkte wurden fallen gelassen
Militärstaatsanwalt Major Matthew Miller erklärte in seinem Plädoyer, die Misshandlungen der Gefangenen liefen den Bemühungen der USA, die Demokratie in den Irak zu bringen, zuwider. "Sie können jede Schlacht gewinnen und verlieren doch den ganzen Krieg, vor allem wegen dummer Entscheidungen und Fehleinschätzungen." Miller beantragte zwölf Monate Haft und eine Entlassung wegen Fehlverhaltens.
Cardonas Verteidigerin Hauptmann Kirsten Mayer verlangte hingegen, dass ihr Mandant wieder zum Dienst zurückkehren dürfe. Das einzige, was passiert sei, sei doch, dass ein Hund zu nahe an einem Gefangenen gewesen sei und dass der Hund gebellt habe, sagte Mayer. Cardona wurde von einigen schwerer wiegenden Anklagepunkten freigesprochen. Dazu zählt, dass er es zu gelassen haben soll, dass sein Hund einen Gefangenen biss und dass er mit anderen Hundeführern verabredet haben soll, Gefangenen mit den Tieren massiv Furcht einzuflößen.