Lage in Gaza UN-Vertreter: "Ärzte berichten, dass sie keine normal großen Babys mehr sehen"

Baby in Gaza
Vor allem für Babys und Mütter ist die Lage in Gaza verheerend – viele Neugeborene überleben nicht. Hier wird ein Säugling im Al-Aqsa Martyrs Hospital in Deir al-Balah behandelt
© Ashraf Amra/ / Picture Alliance
Durch den anhaltenden Krieg im Gazastreifen spitzt sich die humanitäre Lage zu. Besonders Mütter und Babys leiden unter den Umständen. Es gibt immer mehr Todesfälle bei Neugeborenen. 

Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist nach Angaben eines Vertreters der Vereinten Nationen ein "Albtraum" für Mütter und Babys. Er verlasse den Gazastreifen in dieser Woche in großer Sorge um die eine Million Frauen und Mädchen und besonders um die 180 Frauen am Tag, die ein Kind zur Welt bringen, sagte Dominic Allen vom Bevölkerungsfonds UNFPA am Freitag bei einer Videokonferenz in Jerusalem. Er sprach von einem "Albtraum", der "viel mehr ist als eine humanitäre Krise".

"Ärzte berichten, dass sie keine normal großen Babys mehr sehen", sagte Allen nach dem Besuch von Krankenhäusern. "Was sie jedoch tragischerweise sehen, sind mehr Totgeburten (...) und mehr Todesfälle bei Neugeborenen." Diese seien teilweise auf Unterernährung, Dehydrierung und Komplikationen zurückzuführen.

Krieg im Gazastreifen: Albtraum für Mütter und Babys

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1160 Menschen getötet sowie rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bisher mehr als 31.400 Menschen getötet.
 

AFP
rha